Kastration – die Lösung bei Verhaltensproblemen?
Die Kastration beim Hund ist ein oft diskutiertes und leider auch sehr häufig völlig falsch verstandenes Thema. Viele Tierärzte raten ihren Klienten eine “vorbeugende” Kastration. Warum dies nicht unbedingt zum Wohlbefinden des Vierbeiners beiträgt und welche physiologischen sowie psychologischen Veränderungen damit einhergehen, wollen wir uns im folgenden zweiteiligen Artikel etwas genauer ansehen.
Sterilisation oder Kastration?
Zunächst aber müssen wir ein paar Begriffe definieren. Kastration betrifft nämlich beide Geschlechter, nicht nur die Rüden. Bei der Kastration werden also die Keimdrüsen (Gonaden) chirurgisch entfernt. Dies sind die Eierstöcke bei der Hündin und die Hoden beim Rüden. Bei der Sterilisation, die fälschlicherweise oft nur auf Hündinnen bezogen thematisiert wird, werden entweder die Eileiter unterbrochen oder durchtrennt, während beim Rüden die Samenstränge unterbrochen oder durchtrennt werden.
Bei einer Totaloperation der Hündin, sind es nicht nur die Eierstöcke die entfernt werden, sondern zusätzlich wird auch die Gebärmutter herausgenommen. Dies nennt man im Fachjargon auch Ovariohysterektomie (siehe Glossar-Box).
Hormonelle Steuerung
Um besser verstehen zu können, welche weitreichenden Auswirkungen eine Kastration, also Entfernung der Gonaden und somit auch einem Großteil der Sexualhormonproduktion, hat, müssen wir etwas tiefer in das hundliche endokrine System vordringen. Welches, übrigens, dem Menschlichen gar nicht so unähnlich ist! Bei beiden Geschlechtern beginnt unsere Reise im Gehirn. Und zwar im Diencephalon, dem Zwischenhirn. Dort sitzen zwei für die Hormonproduktion und -steuerung immens wichtige Drüsen.
Den gesamten Artikel findest du in Ausgabe 02/2012 .
Autorin: Nicole Pfaller
Inhaberin der Happy Fellow Dogschool
Züchterin des Golden und Nova Scotia Duck Tolling RR Kennels „Duckweed’s“