Ein häufig verbreitetes und dennoch wenig bekanntes gesundheitliches Problem, mit oft schwerwiegenden Folgen. Erfahren Sie mehr über Ursachen, Symptome sowie Behandlungsmöglichkeiten.
Trotz des häufigen Auftretens ist die Schilddrüsenunterfunktion nach wie vor verhältnismäßig unbekannt und wird, wenn überhaupt, erst erkannt, wenn der betroffene Hund bereits eindeutige Symptome zeigt. Zu diesem Zeitpunkt hat die Schilddrüse ihre Funktion zum größten Teil bereits eingestellt und produziert die Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) in nicht mehr ausreichender Menge. Die Entwicklung der Unterfunktion verläuft schleichend und frühe Symptome werden häufig typischen Alterserscheinungen oder Verhaltensproblemen zugeschrieben. Für die Schädigung des funktionellen Schilddrüsengewebes werden zwei Ursachen verantwortlich gemacht. Dies ist zum einen die seltenere autoimmune Thyreoiditis, bei der vom Körper selbst Antikörper gegen das eigene Schilddrüsengewebe gebildet werden. Zum anderen ist es die chronisch-entzündliche Veränderung, die vorerst unbemerkt verläuft, bis letztlich ein großer Teil des Schilddrüsengewebes durch die Entzündungsreaktion zerstört wurde. Große Teile des zerstörten Gewebes werden dann durch nicht-hormonbildendes Bindegewebe ersetzt.
STRESS IST EIN HÄUFIGER AUSLÖSER FÜR EINE SDU
Sehr selten treten beim Hund angeborene Defekte, Tumore oder Fehlfunktionen der Hirnanhangdrüse (Hypophyse), die zudem das schilddrüsenstimulierende Hormon TSH bildet, auf. Die Schilddrüse kann auch durch exogene Faktoren in ihrer Hormonproduktion gebremst werden, beispielsweise durch vermehrten Stress, Nieren- oder Lebererkrankungen, nach Unfällen oder die Einnahme von bestimmten Medikamenten (Antibiotika). In der Medizin spricht man dann von „Euthyroid sick syndrome“, kurz ESS. In diesem Fall wird in der Regel auf die Einstellung durch Verabreichung von Schilddrüsenhormonen verzichtet. Bildet andauernder Stress die Ursache für eine entsprechende Herabsetzung der Werte, sollten die stressauslösenden Lebensumstände soweit wie möglich minimiert werden. Der konstant hohe Cortisol-Wert (Cortisol ist ein Stresshormon, welches eine dämpfende Wirkung auf das Immunsystem hat) treibt Hund und Halter in einen Teufelskreis, da der Hund einen noch niedrigeren Schilddrüsenhormonwert aufweist und so um ein Vielfaches stressanfälliger ist.
VERHALTENSAUFFÄLLIGKEITEN KÖNNEN EIN ERSTES ZEICHEN SEIN
Erste Anzeichen für eine Erkrankung sind, wie bereits erwähnt, nicht unbedingt sofort als solche erkennbar und treten zumeist bei einem Alter ab circa zwölf Monaten auf. Besonders in dieser Altersgruppe treten Verhaltensveränderungen auf, die oft als unerwünschte Aggression ausgelegt werden.
Den gesamten Artikel findest du in Ausgabe 01/2012 .