Pünktlich mit den ersten warmen Sonnenstrahlen haben auch die Blutsauger wieder den Weg ins Freie gefunden. Und da lauern sie auf ihren perfekten Wirt, egal ob Zwei- oder Vierbeiner.
Zecken zählen wohl zu den am besten angepassten Lebewesen überhaupt. Obwohl sie taub und blind sind, registrieren sie dank des Haller’schen Organs, das zwischen ihren Vorderbeinen liegt, sofort ein sich an ihnen vorbeibewegendes Lebewesen. Zecken befinden sich überwiegend auf Gräsern oder Sträucher bis etwa 1,70 Meter Höhe. Anders als oft behauptet, lassen sich Zecken nicht von Bäumen auf ihren Wirt fallen, sondern von streifenden Lebewesen mitnehmen. Die Überlebensstrategie der Insekten beinhaltet unter anderem die Ablage von bis zu 5.000 Eiern nach nur einer Begattung durch ein Männchen.
Alternative Methoden zur Zeckenbekämpfung
Grundsätzlich sollten Sie während der Zeckensaison Ihren Hund täglich mehrmals absuchen. Zum Glück gibt es zahlreiche Varianten, die Ihren Hund vor den „Plagen“ schützen. Sehr gerne werden auch Bernsteinketten verwendet, hierbei ist es wichtig, dass es sich um echten, unbearbeiteten Naturbernstein handelt, am besten ungeschliffen und unpoliert. Durch den harzigen Geruch und die elektrostatische Aufladung der Steinchen soll das Ungeziefer ferngehalten werden. Zecken haben zwar keinen Geruchssinn, nehmen aber über das Haller’sche Organ eine Vielzahl an organischen Stoffen wahr. Für eine effektive Wirkung muss die Bernsteinkette über einen längeren Zeitraum getragen werden. Bernstein kann sich auch bei Hautkrankheiten, Entzündungen sowie auch Ekzemen als sehr hilfreich erweisen.
„Ein sehr umstrittenes Bekämpfungsmittel ist hingegen der Knoblauch, um vorweg ein häufiges Vorurteil zu beseitigen – nein, Knoblauch ist richtig dosiert nicht giftig. Eine toxische Wirkung kommt erst bei 50 g/kg Körpergewicht zustande. Empfehlenswert ist es frischen Knoblauch zu verwenden, für die richtige Dosis eignen sich 3x in der Woche 0,1 g/kg Körpergewicht, das entspricht bei einem Hund mit dem Körpergewicht von 30 kg ca. 3 Knoblauchzehen pro Woche. Mit der richtigen Dosis ist es nicht möglich, eine krankmachende Veränderung der roten Blutkörperchen herbeizuführen, da hierbei die gesundheitsfördernden Eigenschaften überwiegen“, weiß Erwin Bodner von BARF Spezialitäten.
Auch Kokosöl ist ein hervorragendes Hausmittel für die Schädlingsbekämpfung. Hierfür eignet sich am besten kalt gepresstes Kokosöl, denn dieses enthält durchschnittlich 60 % Laurinsäure. Die Anwendung ist denkbar einfach: Sie nehmen eine haselnussgroße Menge auf die Fingerspitzen und streichen das Mittel auf den Rücken des Hundes, sowie an den Nacken und an den Ohren auf. Wenn Ihr Hund nach der Anwendung optisch einer Speckschwarte gleicht, haben Sie zu viel Öl verwendet. Für eine noch bessere Wirksamkeit tragen Sie einen Teil des Öls direkt auf die Haut Ihres Lieblings auf, da das Mittel in die Haut einzieht, genügt es, wenn sie die Anwendung 2x in der Woche durchführen.
Sollten Sie Lavendelöl in Ihrer Hausapotheke aufbewahren, können Sie auch dieses bedenkenlos zum Einsatz gegen Zecken bringen, schon ein paar Tropfen des Öls bewirken bei vielen Hunden wahre Wunder, wenn es um das Fernhalten der Blutsauger geht.
Sicherer Schutz vor der Zeckenplage
Für Gebiete mit hoher Zeckendichte bietet sich die konsequente Anwendung von Tierarzneimitteln entweder als Halsband oder in Form einer Tinktur zum Auftropfen auf den Nacken (Spot-On), die Zecken entweder abwehren oder direkt abtöten. Somit wird von Beginn an vermieden, dass der Hund von Zecken befallen oder gar mit gefährlichen Krankheitserregern infiziert wird. Wenn Ihr Hund besonders häufig von Zecken befallen ist, konsultieren Sie rechtzeitig Ihren Tierarzt.