Die Albert-Heim-Stiftung wurde im Jahr 1929 gegründet und besitzt mit über 2.500 Hundeschädeln und hunderten Skeletten, Fellen, Bildern und anderen Zeitdokumenten die größte kynologische Sammlung der Welt. Sie fördert außerdem wissenschaftliche Projekte rund um den Hund (http://www.albert-heim-stiftung.ch/).
Vom Raubtier zur Karikatur
Für unseren Film haben wir den Kurator der Sammlung, Dr. Marc Nussbaumer, interviewt und mit ihm über die massiven Veränderungen im Aussehen der Rassehunde in den letzten hundert Jahren gesprochen. Von der Anatomie des Stammvaters Wolf sind viele Züchtungen heutzutage weit entfernt und viele Rassen wurden zu Karikaturen ihrer selbst gemacht. So lässt sich bei vielen Hunderassen eine Tendenz zur Zucht ins Extrem erkennen, die der Gesundheit der Tiere mehr als abträglich ist. Ein trauriges Beispiel dafür sind die kurzschnäuzigen, brachyzephalen Rassen, wie Englische und Französische Bulldogge, die ohne eine entsprechende Operation heute kaum noch Luft bekommen. Können wir von uns behaupten, dass wir Hunde wirklich lieben, wenn wir sie so verzüchten, dass sie ihr Leben lang Qualen leiden? Oder tun wir dies lediglich aus egoistischen Gründen, um auf Ausstellungen zu gewinnen oder einfach nur aus der Lust am „Außergewöhnlichen“? „Die unglaubliche Vielfalt der Rassehunde ist an und für sich nichts Schlechtes, denn für jeden ist etwas dabei, das seinem Wesen und seinem Geschmack entspricht,“ so Dr. Marc Nussbaumer. „Doch sollte der Mensch nicht alles tun, was züchterisch möglich ist, sondern die Gesundheit der Hunde im Auge behalten“.
Auch der Nationalhund der Schweizer, der Bernhardiner, hat unter dem allzu großen „Ehrgeiz“ mancher Züchter in den letzten Jahrzehnten gelitten und wurde immer schwerer und kurzlebiger. Für ihre ursprüngliche Aufgabe als Rettungs- und Lawinenhunde sind die allerwenigsten Exemplare heutzutage noch geeignet. Sie erklimmen heute keine Gipfel mehr, sondern höchstens noch Siegertreppchen auf Ausstellungen.
Den ganzen Artikel findest du in Ausgabe 06/2015 .