Glücklich auf vier Pfoten

Auch im Alter wollen viele Hunde noch gerne Spazieren gehen; Pixabay.com © ullakaren (CC0 1.0)

Ein Hundeleben besteht in der Regel zwischen zehn bis sechzehn Jahren, in seltenen Fällen werden die Vierbeiner über 20 Jahre alt. Dabei gilt die einfache Rechnung „ein Menschenjahr entspricht sieben Hundejahren“ nicht mehr, wie Forscher der Universität Göttingen anhand von 50.000 Hunden untersuchten.

In ihrem Bericht, veröffentlicht im American Naturalist, erläutern die Experten, dass große Rassen wie Doggen oder Bernhardiner nur maximal acht Jahre alt werden, während Terrier oder Dackel bis zu 14 Jahre erreichen können. In einer komplizierten Rechnung sollen Lebensjahre, Körpergröße und Rasse genauere Auskunft darüber geben, wie zum Menschen vergleichbar alt der Hund tatsächlich ist:

  • große Hunde:               1: 9
  • mittlere Hunde:           1: 10,5
  • kleine Hunde:              1: 12,5

Weitere Informationen unter: http://www.promislowlab.org/

Damit das Leben möglichst lebenswert gestaltet wird, gibt es für die Hundehalter einige Richtlinien und Empfehlungen, die einerseits die artgerechte Haltung und andererseits die Pflege und die Beschäftigung beinhalten. Für viele Hundebesitzer ist der Vierbeiner kein Prestigeobjekt zum Vorzeigen mehr, sondern ein vollwertiges Mitglied der Familie, das ebenso Bedürfnisse und Wünsche besitzt. Wie können Hundehalter ihrem Hund die beste Umgebung liefern und wie kann das Niveau der Betreuung und Pflege bis ins hohe Alter gewahrt bleiben?

Die wichtigsten Punkte sind eine ausgewogene Ernährung, Anregungen zum Spielen, viel Bewegung und das Spazierengehen. Die Grundbedürfnisse jedes Hundes sind verschieden, ob Ernährungsbedarf, Charakter oder Bewegungsdrang. Laut diesem Link bleiben Mischlinge, Deutsche Schäferhunde, Golden und Labrador Retriever und Dackel die beliebtesten Hunderassen in Österreich.

Verhalten in den unterschiedlichen Lebensabschnitten

Früher Lebensabschnitt

Eine gute Erziehung fängt so früh wie möglich an, doch der Welpe will meist sehr schnell seine Grenzen austesten und macht dies beispielsweise anhand seines fordernden Fressverhaltens deutlich. Trotzdem ist es wichtig, die Mahlzeiten zu einem geregelten Zeitpunkt festzulegen und nicht dem Willen des Junghundes nachzugeben.

Animaltrainingcenter.at liefert folgende Liste als Vorbereitung für den Welpen:

  • weichen Schlafplatz bereitstellen
  • stabiler Wassernapf
  • Hundebox für Transporte
  • sicheres Spielzeug
  • weiches Halsband mit Telefonnummer
  • Leine mit kleinem Karabiner

Sobald der Hund in der Pubertät oder auch Flegelphase ist, wird er vielleicht stärker auf seine Unabhängigkeit pochen und er wird (abhängig natürlich vom individuellen Charakter) Herrchen oder Frauchen vielleicht auch öfter auf die Probe stellen, um die Autorität in Frage zu stellen. Wichtiger Tipp: Hunde brauchen eine souveräne Bezugsperson, der sie vertrauen können. Ein gesundes Maß an Lob aber auch Konsequenz in der Erziehung erleichtern das gemeinsame Auskommen. Viel Bewegung und der Kontakt zu Artgenossen sind nun wichtig! Ein bedeutendes Element dabei ist das Training an der frischen Luft, denn Bewegung und Spiel machen die meisten Hunde sehr glücklich. Bestimmte Situationen lösen im Hund wahre Endorphinschübe aus. Viele Tierpsychologen und Tierärzte betonen, dass Glück erlernbar ist und Hunde sich auf diese Glücksmomente beim Spielen, Laufen und Streicheln ebenso freuen können, wie die Menschen selbst.

Wichtig ist es allerdings beim Training, Spielen und Aufenthalt im Freien, die Kontrolle zu behalten. Zooroyal erläutert in einem umfassenden Ratgeber, dass die Hunde zum einen die grundlegenden Kommandos bereits kennen müssen und zum anderen zu Beginn spielerisch das Erleben an der frischen Luft lernen sollen.

Draufgängerische Hunde sollten dabei eher weniger körperbetonte Spiele erhalten und die Trainingseinheiten sollten sich dem Hund anpassen. Junge Hunde sollten sich ausprobieren dürfen und wollen oft schnüffeln und die Umgebung erforschen. Hundebesitzer sollten ihnen dies erlauben, schließlich müssen die Welpen und Junghunde das richtige Verhalten erst erlernen und ihre Eindrücke dafür sammeln. Kauspielzeuge sind hilfreich, um dem natürlichen Kaubedürfnis – eventuell auch an wertvollen Gegenständen – zuvorzukommen.
Glücklich auf vier Pfoten Grafik 1Quelle: http://www.welpenerziehung.at

Erwachsenenalter und Rentnerhunde

Auch im Alter wollen viele Hunde noch gerne Spazieren gehen; Pixabay.com © ullakaren (CC0 1.0)
Auch im Alter wollen viele Hunde noch gerne Spazieren gehen; Pixabay.com © ullakaren (CC0 1.0)

Wenn der Hund das Erwachsenenalter erreicht hat, ist er im Idealfall mit sich und der Umwelt im Einklang. Der Hundehalter sollte seine Position als vertrauenswürdige Bezugsperson gestärkt haben, sodass sich der nun erwachsene Hund gerne an ihm orientiert. Trotzdem sind Spieltrieb und Bewegungsdrang bei den meisten Hunden auch im adulten Alter sehr groß, sodass sich die Halter weiterhin um ihre Zufriedenheit kümmern sollten.

Hundehalter sollten deshalb ihre Tiere genau beobachten und anhand der Körpersprache herausfinden, welches Verhalten das eigene Tier glücklich oder unsicher macht:

  • Mit wie vielen Hunden spielt der Hund?
  • Hündinnen oder Rüden?
  • Welche Spiele sind Hauptspiele?
  • Junge oder nur erwachsene Hunde?

Hunde im Rentenalter benötigen ganz besondere Pflege und Aufmerksamkeit, denn die ersten Alterserscheinungen machen sich je nach Rasse nach sechs bis neun Jahren bereits bemerkbar. Hundebesitzer sollten ihren Hund beobachten, da sich die Veränderungen erst nach und nach einschleichen. Ältere Hunde brauchen in jedem Fall mehr Schlaf als jüngere, im Schnitt mehr als die üblichen sechs Stunden Ruhe und 12 Stunden Schlaf. Außerdem wollen sie sich häufig weniger bewegen, das können Hundebesitzer mit der Verkürzung der Spaziergänge in den Alltag integrieren. Trotzdem sind Sozialkontakte immer noch sehr wichtig.

Ein großer Faktor der Gesundheit im Alter ist die angepasste Ernährung, denn ein zu hohes Gewicht bei geringerer Bewegung kann Gelenkprobleme und Schmerzen mit sich bringen.Tierärztin Roswitha Hofmann empfiehlt Folgendes:

  • Kleine und weiche Fleischstücke
  • Erhöhter Wasserbedarf
  • Knochenzugabe nur noch bei starkem Gebiss
  • hochwertige Eiweiße
  • Eventuelle Nahrungsergänzungsmittel

Das wichtigste bei älteren Hunden ist das Verständnis für ihr Älterwerden, so wie es auch Menschen entgegen gebracht wird. Mittlerweile gibt es beispielsweise Spezialgeschirre für Hunde, die nicht mehr so gut sehen und auf der Straße oder unterwegs oft unsicher oder aggressiv reagieren.

Wer seinen Hund in jedem Lebensabschnitt beobachtet und auf seine veränderten Bedürfnisse eingeht, kann die Zufriedenheit und die Gesundheit des Tieres auf einem hohen Niveau halten.

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