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Rasselisten: Mehr Beißunfälle trotz „Kampfhunde“-Verbot

Nachdem ein 6-jähriger Junge von drei Pitbulls zu Tode gebissen wurde, hat das Zürcher Stimmvolk 2008 eines der schärfsten Gesetze zur Haltung sogenannter Kampfhunde innerhalb der Schweiz beschlossen. Doch der erhoffte „Erfolg“ blieb gänzlich aus, was die Verantwortlichen nun zum Umdenken bewog.

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Immer mehr Behörden und Länder bemerken was Kynologen längst wissen: die Verantwortung für Beißunfälle lässt sich nicht auf einzelne Hunderassen abschieben.

Im schweizer Kanton Zürich leben aktuell nur noch exakt 259 Hunde, die zu Hunden der Kategorie II (American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bull Terrier, Bull Terrier, American Bull Terrier, American Pit Bull Terrier, Pit Bull Terrier, Bandog und Basicdog und Kreuzungstiere) zählen. Eine nun veröffentlichte Statistik bewies jedoch, dass diese Rassen – wie üblich – nicht die Wurzel des Problems sind. Von 543 Bissen im Jahr 2010 stieg die Anzahl der Vorfälle bis 2015 auf immerhin 667. Am häufigsten zugebissen hat, wie die Jahre zuvor auch schon, der Deutsche Schäferhund.

„Ich fühlte mich kriminalisiert und diskriminiert“, sagt Hundetrainerin Belinda Brunner zum „Tages-Anzeiger“. Die 32-Jährige musste ihren Vorstrafenregister sowie eine Meldung ihres Wohnsitzes vorlegen. Außerdem musste sie mit ihrem American Staffordshire Terrier einen Wesenstest absolvieren, um den Hund behalten zu können.

„Ich bin gegen ein Rassenverbot, weil es nichts bringt“

Die Stiftung Tier im Recht mit Rechtsanwältin Christine Künzli, fordert eine Einheitslösung ohne Verbote. Neben einiger anderer Politiker, ist auch die Zürcher CVP-Nationalrätin Kathy Riklin für die Abschaffung des Kampfhundeverbots: „Ich bin gegen ein Rassenverbot, weil es nichts bringt.“

Dem ist nichts hinzuzufügen!