ROHRBACH. Ein Welpenhändler-Ehepaar aus dem Mühlviertel soll 740 junge Hunde unter völlig untragbaren Bedingungen gehalten und Käufer um insgesamt 178.000 Euro geschädigt haben. Das Paar muss sich am Dienstag nächster Woche wegen Tierquälerei und schweren sowie gewerbsmäßigen Betrugs verantworten.
Seit 2010 sollen der 43-jährige Mann und seine 52-jährige Frau einen illegalen Handel mit Hunden im Internet betrieben haben. Sie züchteten vorwiegend die Rassen Chihuahua, Mops, Malteser, Spaniel und Yorkshire und boten auch Mischlinge an. Mehrere Tiere sollen an der hoch ansteckenden Infektionskrankheit Parvovirose gelitten haben.
Ende 2013 flog das Treiben bei einer Hausdurchsuchung im Anwesen des Paares im Bezirk Rohrbach auf. Damals fanden Tierretter und Ermittler 63 Vierbeiner auf dem Hof. Das Ehepaar muss sich am Dienstag kommender Woche wegen Tierquälerei und schweren sowie gewerbsmäßigen Betrugs vor dem Landesgericht Linz verantworten. Ihnen drohen ein bis zehn Jahre Haft.
Verkauf bis nach Norwegen
Die Staatsanwaltschaft bezeichnet die Zucht- und Haltungsbedingungen, unter denen die Tiere leben mussten, als „unterhalb jeder hygienischen, gesundheitlichen und sozialen Anforderung“. Gegenüber 588 Interessenten haben die Händler laut Anklage behauptet, aus einer professionellen Eigenzucht stammende und völlig gesunde Hunde anzubieten. Da die Tiere an teils weit entfernte Halter – bis nach Norwegen – verkauft wurden, seien ihnen beim Transport zusätzlich vermeidbare Qualen zugefügt worden, so der Vorwurf.