Tierschutz

Warum Tierheimhunde eine 2. Chance verdienen

„Hunde aus dem Tierheim sind schlecht sozialisiert, Beißer, Kläffer, sind neurotisch“ und vieles mehr hört man von vielen Seiten. Ist das wirklich der Fall? Oder sind es Vorurteile, die diese Vierbeiner zu Unrecht stigmatisieren und zu einem Leben im Käfig verdammen?

Fakt ist, dass alle Hunde, gleich wie alle Menschen, Individuen sind, die unterschiedlich auf Situationen, Krisen etc. reagieren. Das einzelne Tier muss betrachtet werden, um herauszufinden, welche Beweggründe hinter welchen Aktionen stehen. Kein Kind sowie kein Welpe wird „böse“ geboren. Das Umfeld, Umstände und die nächsten Bezugspersonen prägen und formen die kleinen Lebewesen und machen diese zu dem, was sie sind. Beißer werden zu Beißern gemacht. Das Warum, das dahinter steht, gilt es zu erforschen und wenn möglich, gar auszumerzen.

iStock_000025129879Large

Hunde landen aus verschiedensten Gründen im Tierheim, wie beispielsweise Hunde, die völlig unverschuldet ihr Zuhause verloren haben unter anderem durch Trennung der Besitzer oder gar Tod des Hundehalters. Hierunter zählen auch Fälle, bei denen die Halter einfach keine „Lust“ mehr hatten, ein Tier zu halten. Hunde, die als Welpe süß waren, dann doch zu groß wurden oder beschäftigt werden wollten. Zu viel Arbeit, zu wenig Zeit, Lust, Geld. Die Liste könnte beliebig lang fortgesetzt werden. Auch vermeintlich „aggressive“ oder zu dominante Tiere, werden in ein Tierheim gebracht, da die Besitzer nicht mehr weiter wissen. Allerdings zeigt die Erfahrung der Tierpfleger, dass vermeintlich aggressive Tiere entsprechend reagierten, weil sie Schmerzen haben, die nicht erkannt wurden. Häufig gehen Hundehalter erst viel zu spät den Weg zum Tierzart, um ihren Vierbeiner einer gesundheitlichen Kontrolle zu unterziehen. Hunde, die bei Berührung akute Schmerzen empfinden, sehen oft keinen anderen Ausweg als warnend zu schnappen, um sich dem Schmerz zu entziehen. Andere Hunde gelten als aggressiv, nachdem sie bewusst oder unbewusst von ihren Haltern zu gewalttätigen Handlungen motiviert und erzogen wurden. Eben durch „Scharfmachen“, um einen Wachhund auszubilden. Andererseits durch unbewusstes Fehlverhalten der Halter, z.B. dadurch, dass die Körpersprache des Hundes nicht erkannt oder fehlgedeutet wurde etc.

Den gesamten Artikel findest du in Ausgabe 01/2014 .