Die Haltung von zwei und mehr Hunden findet immer mehr Fans, weshalb sich viele Hundehalter irgendwann mit der Frage konfrontiert sehen, ob die Kombination eines kleinen Hundes mit einem großen und umgekehrt überhaupt sinnvoll ist. Wie so oft hat auch hier einzig der Mensch in der Hand, wie gut Groß und Klein harmonieren.
Während man vor zehn, zwanzig Jahren noch vermehrt nur einen Hund hielt, scheint die Haltung von mindestens zwei oder mehreren Hunden immer mehr Anhänger zu finden. Die Gründe dafür sind vielfältig. Oft hat sich die Anschaffung weiterer Hunde durch Zufall ergeben, weil man in Not geratene Vierbeiner retten wollte oder am örtlichen Bauernhof ein unverhoffter Wurf gefallen ist. Andere Hundehalter planen ganz bewusst die Anschaffung eines weiteren Hundes, wenn der erste alt genug ist.
Klein & Groß – kann perfekt funktionieren!
Häufig werden Hunde der einigermaßen gleichen Größe zusammen gehalten, weil immer noch viele Hundehalter zu große Angst davor haben, dass dem kleineren Hund durch zu ungestümes Verhalten etwas passieren könnte oder weil sie größere Hunde präferieren. Doch es gibt eben auch Hundehalter, die sich ganz bewusst für ein vierbeiniges Paar entscheiden, das zumindest was ihre Größe betrifft unterschiedlicher nicht sein könnte. Und je größer der Unterschied, desto größer die Aufregung der Passanten beim Spaziergang. Von positiver Bewunderung bis hin zu abwertendem Unverständnis ist alles an Reaktionen möglich. Häufig lässt sich auch beobachten, dass Rassen mit einem in der Gesellschaft eher negativ manifestierten Ruf vom Zusammenleben mit kleineren Hunden durchaus profitieren. Manche Menschen scheinen das Überleben des kleinen Hundes als positives Zeichen dafür zu werten, dass der vermeintlich gefährliche größere Hund doch gar nicht so gefährlich sein kann, wenn sogar so ein Knirps überlebt. Aber wie funktioniert eigentlich das Zusammenleben und wie werden Groß und Klein am besten aneinander gewöhnt?
Der Hundehalter nimmt eine zentrale Rolle ein
Die zentrale Rolle spielt sicherlich der Hundehalter. Das Verhältnis zu seinem bereits vorhandenen Hund bzw. das Wissen über die Bedürfnisse, aber auch eine funktionierende Kommunikation sind Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenführung. Denn davon auszugehen, dass sich die Hunde automatisch zusammenfinden werden, kann fatale Folgen haben. Auch der Charakter des bereits vorhandenen Hundes ist entscheidend dafür, ob die Zusammenführung leicht funktioniert oder viel Einsatz des Hundehalters erfordert.
Optimale Voraussetzungen sind gegeben, wenn der Hund zu seinem Halter ein stabiles Vertrauensverhältnis hat und sich in unsicheren Situationen an ihm orientiert. Idealerweise ist der Ersthund entweder schon etwas älter und in seiner Persönlichkeit entsprechend gefestigt, oder er verfügt über einen hochsozialen Charakter und fühlt sich stets wohl in Gesellschaft anderer Hunde. Wobei zu bedenken ist, dass das erste Kennenlernen bei einem sehr territorial veranlagten Ersthund idealerweise auf neutralem Terrain in entspannter Atmosphäre stattfindet.
Das Wichtigste sowohl für alle beteiligten Zwei- wie auch Vierbeiner ist jedoch Zeit. Sie sollten weder Ihre Familienmitglieder noch sich selbst noch die Hunde stressen oder gar eine gewisse Zeitspanne ansetzen, innerhalb derer die Gewöhnung „funktionieren“ muss. Hunde sind genauso Individuen wie wir mit ebenso unterschiedlichem Charakter.
Den ganzen Artikel findest du in Ausgabe 01/2017 .