Der Sonnenhof, der von SOS Projects für Mensch und Tier e.V. ins Leben gerufen wurde – einem Projektpartner des Deutschen Tierschutzbundes, hat damit ein praxisnahes Lösungskonzept entwickelt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse kommen auch den Tierschutzvereinen im Deutschen Tierschutzbund zugute und leisten damit auch langfristig einen direkten Beitrag zum Tierschutz.
Mit dem Konzept „Senioren für Senioren“ bietet der Sonnenhof vor allem jenen Menschen die Gelegenheit ein Tier bei sich aufzunehmen, die bislang aufgrund ihres Alters oder ihrer Lebensumstände Sorge hatten, dass sie nicht über lange Jahre die Verantwortung für ein Tier übernehmen können. Die Bedürfnisse eines alten Hundes ähneln oft denen eines älteren Menschen – beide lassen es lieber etwas ruhiger angehen, unternehmen lieber kurze Spaziergänge und dafür einmal öfter und möchten die Nähe eines tierischen/menschlichen Partners nicht missen.
Hilfe über die Vermittlung hinaus
Der Sonnenhof hilft dabei über die Rolle als Vermittlungspartner hinaus: Bei Hunden mit bekannten Grunderkrankungen, wie z. B. Herzproblemen, Diabetes, übernimmt der Sonnenhof bei Bedarf weiterhin die Kosten für notwendige Medikamente zur Behandlung dieser Erkrankung. Wenn der neue Halter erkrankt und seinen Hunde-Senior zeitweilig oder dauerhaft nicht mehr versorgen kann, springt der Sonnenhof ein.
Bis zu einer erfolgreichen Vermittlung kümmern sich Tierpfleger intensiv um die Hunde und gehen auf die besonderen Ansprüche der vierbeinigen Senioren ein: mit speziellem Futter, etwa wegen einer Vorerkrankung oder um Übergewicht vorzubeugen, regelmäßigen Tierarzt-Checks und – falls erforderlich – entsprechende Medikamentengabe. Insgesamt 40-50 Hunde finden auf dem Sonnenhof einen Platz.
Wie alles begann
SOS Projects für Mensch und Tier e.V. wurde 2002 von der Unternehmerin und Tierfreundin Renate Thyssen Henne zusammen mit ihrem Ehemann Ernst Theodor Henne und ihrer Tochter Dr. Gabriele Prinzessin zu Leiningen gegründet. Die Immobilie des Sonnenhofs, die von Prinzessin zu Leiningen gekauft und der Hilfsorganisation als Schenkung zur Verfügung gestellt wurde, bot anfangs vor allem schwer verletzten Hunden aus dem Ausland eine Zuflucht.
Mit der Übergabe 2014 an die neue Präsidentin, Nicole Brühl, Präsidentin des Deutschen Tierschutzbundes – Landesverband Bayern e.V., werden zwar weiterhin dringende Notfälle aufgenommen, der Schwerpunkt liegt aber jetzt bei der Vermittlung der Hunde-Senioren.
Welpen-Auffangstation in Planung
Zukünftig soll der Sonnenhof außerdem eine Welpen-Auffangstation erhalten, die gerettete Jungtiere aus illegalen Welpentransporten aufnehmen kann. Mit einer getrennten Quarantänestation und eigenen Hundehäusern zur Aufnahme, Sozialisierung und späteren Vermittlung der Welpen soll die Auffangstation alle Voraussetzungen erfüllen, um den jungen Hunden eine Chance zu bieten.
Diese werden oft viel zu früh von der Mutter getrennt, sind nicht geimpft, dadurch oft schwer krank und von den langen Transporten z. B. aus Osteuropa, den Niederlanden oder Belgien geschwächt. Der Sonnenhof soll einerseits die Tierheime entlasten, die oft mit der Aufnahme und insbesondere Quarantäne so vieler Welpen an die Grenzen ihrer Kapazitäten gelangen. Gleichzeitig sollen dort Leitlinien entwickelt werden, wie sich die Zukunftsaussichten der jungen Hunde trotz ihres schlechten Starts ins Leben weiter verbessern lassen.
Weiterführende Links:
Deutscher Tierschutzbund e.V.
Der Sonnenhof