Viele Menschen schrecken vor der Anschaffung einer Hündin zurück, weil diese irgendwann einmal läufig wird. Wenn man jedoch einige Dinge beachtet, ist die Hitze der Hündin unproblematischer, als man meint. Zum besseren Verständnis lohnt sich ein Blick in den Sexualzyklus.
Abhängig von der Größe und Rasse des Vierbeiners wird eine Hündin in der Regel erstmals zwischen dem 6. und 14. Lebensmonat läufig. Ein Ausbleiben der Läufigkeit bis zum 18. Lebensmonat ist bei großen Vierbeinern unbedenklich, danach sollte jedoch vorsichtshalber der Tierarzt kontaktiert werden. Die erste Läufigkeit fällt häufig noch schwächer aus als die darauf folgenden. Manchmal verläuft sie äußerlich auch ganz unbemerkt. Man nennt dies „stille, weiße oder trockene Läufigkeit / Hitze“. Insgesamt dauert die Hitze, die in der Regel alle sechs bis neun Monate auftritt, etwa 21 Tage.
Phase 1 – Proöstrus
Sie unterteilt sich in mehrere Phasen: Die ersten neun Tage der Läufigkeit fallen in das Ende der bereits vorausgegangenen Vorbrunst (Proöstrus). In dieser Phase kommt es zu einem Anstieg des Östrogenspiegels. Außerdem reifen die Eizellen in den sogenannten Follikeln, die sich in den Eierstöcken befinden, heran. Äußerlich sind diese ersten Tage am Anschwellen der Vulva zu erkennen. Meist zeigt die Hündin ein verändertes Verhalten. Sie wird eventuell ruhiger, vielleicht etwas launisch und unausgeglichener, markiert anfangs häufig und manchmal frisst sie schlechter. Hier ist natürlich Ihr Verständnis gefragt. Entpuppt sich Ihre Hündin außerdem als heikle Fresserin, können Sie sie mit beliebten Leckereien verwöhnen. Doch Vorsicht: Schlaue Vierbeiner nutzen dies schamlos aus und verlangen auch nach der Läufigkeit nur noch das Beste vom Besten. Während des Proöstrus lässt die Hündin zwar noch keinen Rüden an sich heran, ihr Interesse am anderen Geschlecht wächst jedoch zunehmend. Anfangs tritt relativ viel Blut aus der Scheide aus, das sich dann zunehmend mit Schleim vermischt. Manche Hündinnen bluten jedoch auch die gesamten drei Wochen durch. Um Flecken im Haus zu vermeiden, gibt es im Fachhandel spezielle Hundehöschen mit extra Slipeinlagen. Das Tragen dieser Schutzhöschen ist in Hündinnenkreisen allerdings Geschmackssache, denn eigentlich wollen sie sich hundetypisch stets selbst sauber lecken. So gibt es immer wieder Vertreterinnen, die sich gar nicht damit arrangieren und alles versuchen, die Hose wieder loszuwerden. Waschbare Teppiche auf den Fußböden haben sich in dieser Zeit aus hygienischen Gründen sehr bewährt. Bereits während des Proöstrus muss mit liebestollen Verehrern am Gartenzaun gerechnet werden, die ihren Schmerz um die unerreichbare Angebetete lautstark kundtun.
Phase 2 – der Östrus
Die zweite Phase ist die so genannte Hochbrunst oder Eisprungphase (Östrus). Der Östrogenspiegel ist nun sehr hoch. Zu diesem Zeitpunkt wandern die Eizellen vom Eierstock in den Eileiter; dort können sie befruchtet werden. Anschließend wandern die Eizellen weiter Richtung Gebärmutter, in der sie sich dann einnisten und, bei erfolgreicher Befruchtung, zum geburtsreifen Fötus heranreifen. Der Östrus dauert etwa acht bis zehn Tage und ist zu erkennen am weiteren Anschwellen sowie einer noch stärkeren Durchblutung und somit Rötung der Schamlippen. Zu Beginn dieser zweiten Phase verstärken sich die schleimig-blutigen Ausscheidungen weiter, ehe sie schließlich in einen hellen Ausfluss übergehen. Ab dem neunten Tag der Läufigkeit „steht“ die Hündin.
Den ganzen Artikel findest du in Ausgabe 03/2019 .