Forschung

Unsicherheit, Ängste & Phobien

Die emotionale Komponente von Angst
Wenn der Alltag zur Qual wird, Teil 2

Angst ist eine der sechs von Charls Darwin 1872 beschriebenen universellen Emotionen. Die weiteren fünf sind: Freude, Traurigkeit, Ekel, Wut und Erstaunen. Diese heutzutage als primäre Emotionen bezeichneten Gefühlszustände sind angeborene Emotionen. Sie beinhalten generalisierte, schnelle, fast reflexartige Reaktionen, wie Kampf-oder-Flucht-Verhalten, einfrieren oder schnelles gestresstes herumlaufen. Im Englischen nennt man diese Strategien auch die vier F’s: fight, flight, freeze und fiddle/flirt.

angsthund

Wie erkennt ein Hundehalter, dass sein Hund Angst hat und was kann er dagegen tun?

Ein sicheres Anzeichen für Angst ist eine verkleinerte Körperhaltung mit eingeknickten Beinen, rundem Rücken, nach hinten gelegten Ohren und eingezogener Rute. Gestresstes herumlaufen und extrem verlangsamte Bewegungen deuten ebenfalls auf extremen Stress und Angst hin. Natürlich kommen auch hier die oben genannten Stress-Signale ebenfalls zum Tragen. Hat ein Hundehalter die Befürchtung, dass sein Hund an übermäßiger Angst vor lauten Geräuschen, fremden Hunden oder unbekannten Menschen leidet, sollte er unbedingt professionelle Hilfe aufsuchen. Auf keinen Fall sollte der Halter, auch wenn noch so verzweifelt auf die „Ratschläge“ und „Tipps“ von einschlägig bekannten TV-Hundeflüsterern hören! Es gibt mittlerweile spezialisierte Verhaltenstierärzte und sehr gut ausgebildete Verhaltenstrainer bzw. –berater, die auf jede Wohnsituation und Problematik eingehen und mittels auf positiver Bestärkung beruhender Methoden individuelle Modifikationsprogramme und Trainingspläne erstellen.

4Fs
Die 4 F’s 

Diese werden gezeigt, wenn ein Hund einem Stimulus begegnet, der Angst auslöst. Auslöser können mannigfaltig sein. So zum Beispiel laute Geräusche, spezielle Gerüche oder unbekannte Objekte, Menschen aber auch andere Tiere. Primäre Emotionen sind im evolutionsmäßig älteren Teil, dem limbischen System, speziell in der Amygdala, genetisch fixiert. Wie oben bereits besprochen, ist die Amygdala das Emotionszentrum des Gehirns.