Alle Jahre wieder sind die lieben Zecken auf dem Vormarsch. Von März bis Juni und dann wieder im September und Oktober sind sie besonders eifrig unterwegs, da sie Temperaturen zwischen 17-20 Grad bei einer Luftfeuchtigkeit von rund 80-95% am liebsten haben und somit steigt für uns wie auch für unsere Hunde die Gefahr, sich mit den gefährlichen, durch Zecken übertragenen Krankheiten wie Borreliose, Anaplasmose, FSME (Hirnhautentzündung) und auch Babesiose anzustecken. Zecken sind aber oft auch verantwortlich für Allergien und Hauterkrankungen. Auf keinen Fall sollte man die Gefahr, die von den kleinen Parasiten ausgeht, unterschätzen!
Da jetzt auch die Zeit beginnt, wo alles herrlich zu blühen & wachsen beginnt und es uns mit unseren Vierbeinern vermehrt zu schönen Wanderungen hinaus in die freie Natur zieht, sollten wir uns Gedanken zum Thema Zecken machen.
Zeckenprophylaxe
Vorrangiges Ziel für uns sollte sein, die Zecken vor dem festbeissen & saugen zu hindern, um so das Risiko einer Übertragung der gefährlichen Krankheiten zu vermeiden:
Da Zecken vor allem in Gebüschen oder Gräsern sitzen, ist zu überlegen, solche Gebiete zur Hochsaison der Zecken eher zu meiden, vor allem wenn man in Gebieten wohnt, die zu den Risikogebieten zählen.
Die wichtigste, sinnvollste und gesündeste Prophylaxe ist ein genaues Absuchen des Hundes nach jedem Spaziergang, da sich die Zecken nicht sofort festbeissen, sondern erst nach einiger Zeit, wenn eine geeignete Stelle gefunden ist.
Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe an Abwehr-Präparaten wie Spot-ons, Halsbänder und Sprays sowohl auf natürlicher als auch auf chemischer Basis, die mehr oder weniger gut wirksam sind. Welches Mittel für den Hund am wirksamsten ist und auch, welches er am besten verträgt, muss individuell getestet werden.
Da die meisten chemischen Mittel ein Nervengift beinhalten, welches in das Nervensystem der Parasiten eingreift und diese tötet, werden diese Präparate nicht von allen Hunden gleich gut vertragen. Beispiele für diese Präparate wären Exspot, Frontline oder Advantix.
Demgegenüber enthalten die pflanzlichen Mittel meist Öle & Extrakte, die den Individualgeruch des Hundes verändern und somit die Zecken abhalten. Die am Markt bekanntesten enthalten beispielsweise Teebaumöl (Achtung, wenn im Haushalt Katzen leben!), Citronella oder auch Margosa Extrakt.
Beispiele für natürlichen Zeckenschutz wären Bogacare Margosa, cdVet Abwehrkonzentrat
Besondere Gefahr in den Mittelmeerländern
Wer plant, seinen Urlaub zusammen mit seinem Vierbeinern in Ländern wie Spanien, Frankreich, Italien, Kroatien u.a. zu verbringen, sollte sich besonders gut mit dem Thema beschäftigen, denn dort lauern neben Zecken auch andere gefährliche Parasiten wie die Sand- und Stechmücke, die Krankenheiten wie Leishmaniose übertragen.
Der Wirkstoff des Scalibor-Protectorband, Deltamethrin, ist ebenfalls ein Nervengift, dass die Parasiten lähmt und meist tötet. Das Halsband wirkt etwa 5 Monate und schreckt Zecken sowie auch die oben genannten Mücken ab.
Auch Advantix wirkt gegen Flohe, Zecken, Schmetterlings- und Stechmücken sowie Stechfliegen. Auch dieses Mittel wirkt repellierend, also abschreckend. Achtung übrigens auch hier für Katzenbesitzer!
Welches Mittel passt nun für meinen Hund?
Diese Entscheidung muss jeder Hundebesitzer sehr individuell treffen und ist sicherlich keine einfache. Hat der Hund bereits gesundheitliche Probleme wie Allergien oder chronische Erkrankungen oder befinden sich Kleinkinder im Haushalt, sollte man eventuell besser an natürlichen Zeckenschutz denken, das dieser einfach schonender ist. Auch in Haushalten, in denen neben Hunden auch Katzen leben, sollte man besser Rücksprache mit dem Tierarzt halten, welche Mittel für Katzen ungefährlich sind.
Bei den sicherlich schonenderen natürlichen Mitteln muss man einfach testen, wie wirksam sie beim jeweiligen Hund sind, da hier die Wirkung teilweise sehr unterschiedlich ausfällt.
Was tun, wenn man eine festgebissene Zecke entdeckt?
Auch hierfür hat der Markt bereits eine Fülle an diversen Hilfsmitteln entwickelt, die das Entfernen einer Zecke relativ mühelos ermöglichen, wie zum Beispiel die normalen Zeckenzangen, Zeckenkarten oder -haken. Die Richtung, in die man den Parasiten herausdreht, ist völlig egal, man kann sie auch einfach nur nach oben herausziehen. Wichtig ist lediglich, dass man ihn inkl. Kopf herausbekommt. Sollte doch einmal der Kopf steckenbleiben, sollte man die Stelle gut im Auge behalten, das sie sich entzünden kann.
Wichtig: kein Öl oder sonstiges verwenden!
Sollte sich die Stelle entzünden und/oder der Hund Fieber, Krämpfe und/oder Lähmungserscheinungen bekommen, sollte unverzüglich der Tierarzt aufgesucht werden!
Impfung für Zweibeiner!
Natürlich sollten auch wir Zweibeiner nicht vergessen, uns vor den Parasiten zu schützen, in dem wir uns gegen FSME impfen lassen oder unseren Impfschutz auffrischen lassen.