Den Begriff der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) kennt man hauptsächlich aus den Medien, wenn es um aus Kriegsgebieten heimkehrende Soldaten, Einsatzkräfte der Polizei oder Feuerwehr nach Naturkatastrophen bzw. katastrophalen Unfällen geht oder, wenn über die Schicksale von Überlebenden von Gewaltverbrechen berichtet wird. PTBS beim Menschen ist also eine bereits seit längerem bekannte Erkrankung.
Die Definition von posttraumatischer Belastungsstörung lautet folgendermaßen (Flatten et al., 2005):
„Die Posttraumatische Belastungsstörung ist eine mögliche Folgereaktion eines oder mehrerer traumatischer Ereignisse, die an der eigenen Person, aber auch an fremden Personen erlebt werden können. In vielen Fällen kommt es zum Gefühl von Hilflosigkeit und Angst, und durch das traumatische Erleben zu einer Erschütterung des Selbst- und Weltverständnisses.“
Auch Familienhunde können an PTBS leiden
Es wird Sie vielleicht überraschen, dass neueren Erkenntnisse zufolge auch Hunde an PTBS leiden können. Extreme Erlebnisse können also auch bei Familienhunden zu PTBS führen. De Bellis und Kreshavan (2003) haben herausgefunden, dass bei Kindern, die an PTBS leiden, Veränderungen am präfrontalen Lappen und dem Corpus callosum (Balken, der beide Gehirnhemisphären verbindet) zu finden sind. Gleichaltrige Kinder aus der Kontrollgruppe, die nicht an PTBS leiden, zeigen diese neurologischen Veränderungen nicht. Overall (2013) nimmt daher an, dass es auch bei Hunden zu ähnlichen Veränderungen des Zentralnervensystems durch traumatische Erlebnisse kommen kann.
Solche traumatisierenden Ereignisse können Naturkatastrophen, Misshandlungen durch Menschen (z.B. Misshandlung in Trainingssituationen), Vernachlässigung und Aussetzen des Hundes, verheerender Unfall, sowie der Tod der Bezugsperson sein (Yamamoto, 2003). Leider erleben Hunde aus dem Tierschutz immer wieder mindestens eine von diesen Situationen.
Den gesamten Artikel findest du in Ausgabe 05/2014 .