Die DKM ist eine primäre Erkrankung des Herzmuskels (Kardio-Myopathie), die bei Menschen und Hund in ähnlicher bis gleicher Weise vorkommt. Man unterscheidet beim Menschen verschiedene Formen der DKM, die in den letzten Jahren auch beim Hund entdeckt wurden. Im Gegensatz zum Menschen sind die Ursachen der DKM beim Hund nur unvollständig geklärt. Aber es ist anzunehmen, dass die meisten Hunde eine genetische (erbliche) Veranlagung zur Entwicklung einer DKM haben. Diese Erkenntnis wird gestützt durch Beobachtungen in den Populationen verschiedener Rassen. Häufungen von Erkrankungsfällen in Familien, Zuchtlinien und einer ganzen Rasse sind konkrete Verdachtsmomente für eine genetische Basis dieser Erkrankung. Leider fehlen bislang gentechnische Untersuchungen und Ergebnisse zur Ursache der DKM beim Hund.
In den letzten 10 Jahren wurden zwar Zehntausende von Hunden kardiologisch auf DKM, nicht aber genetisch untersucht. Die gentechnischen Möglichkeiten in der Tiermedizin sind erst in den letzten Jahren eingeführt worden und zudem fehlt es an genetischem Untersuchungsmaterial (z.B. Blutproben). Nur durch den Vergleich der DNA gesunder und DKM-kranker Hunde hätte man die Möglichkeit, den/die verantwortlichen Gene für die DKM zu finden.
Definition der DKM
Die dilatative Kardiomyopathie DKM ist nach der neueren Klassifikation der World Health Organization (WHO) eine Erkrankung des Herzmuskels, die mit einer Dilatation (Aufweitung) und abgeschwächten Kontraktilität (Muskelfunktion) der linken oder beider Herzkammern einhergeht. Die Diagnostik der idiopathischen und genetischen DKM erfordert, nach den Regeln der WHO, den diagnostischen Ausschluss anderer Herz-, Lungen- oder Systemerkrankungen, die Krankheitsbilder mit gleichem Phänotyp erzeugen (Richardson, P. et al. Circulation 93:841; 1995).
Die DKM lässt sich vom Verlauf her in eine subklinische (okkulte, versteckte) und eine klinische Form mit entsprechenden Symptomen einteilen. Je nach pathologischem Typ der DKM (s.u.), Rasse und Geschlecht der Hunde sind diese Phasen mehr oder weniger lang und tödlich. Die Begriffe rund um die DKM sind für den Laienleser sicherlich verwirrend.
Wie macht die DKM krank?
Die Schädigung des Herzmuskels führt zu einer Aufweitung der Herzkammer (Abb. 3) und einer Abnahme der Herzkraft mit verminderter Fähigkeit sich zusammenzuziehen. Dadurch wird die Auswurf-leistung erniedrigt (Leistungsschwäche, Ohnmacht), es kommt also weniger Blut im Körper an. Vor dem schwachen (insuffizienten) Herzen staut sich das Blut in der Lunge (Lungenwasser) oder im Bauchraum (Aszites). Die kranken Herzmuskelzellen können aber auch Rhythmusstörungen in Form von Extrasystolen (VES) erzeugen. Diese fördern kein Blut und können bei Kopplung (mehrere VES hintereinander) zum Tode führen.
Den gesamten Artikel findest du in Ausgabe 05/2013 .