Hallo, mein Name ist Cachespürnase und ich bin ausgebildete Schatzsucherin. Gemeinsam begebe ich mich mit Herrli und Frauchen auf die Suche nach Abenteuern in der Natur. Seit fast zwei Jahren sind wir aktive Geocacher. Was – das sagt euch nichts? Na, dann lasst es mich euch erklären.
Die Anfänge
Aber lasst mich die Geschichte von vorn beginnen. Alles begann damit, dass Herrli die „normalen“ Spaziergänge zu langweilig wurden und er Frauchen und mich schon bald nicht mehr begleiten wollte. Um dies zu verhindern suchten wir nach einer Möglichkeit die Spaziergänge spannender zu gestalten und stießen somit auf Geocaching (http://www.geocaching.com/). Geocaching ist eine moderne Schnitzeljagd, bei der wir mittels Koordinaten und einem GPS (also ein Handnavigationsgerät) eine gewisse Strecke absolvieren, um am Ende mit einem Schatz (meistens einer Plastikdose) belohnt zu werden.
Das Wort Geocaching setzt sich zusammen aus Geographie (GEO) und „Cache“, dies ist ein Wort aus dem Wander- und Campingjargon und bezeichnet ein Versteck für Vorräte. Weltweit gibt es mittlerweile über 1,6 Millionen aktive Caches, davon befinden sich 19.000 in Österreich. Diese Caches führen einen meistens an wunderschöne Orte und die Suche wird mit einer tollen und spannenden Geschichte umrahmt. So waren wir beispielsweise schon auf den Spuren der Zwerge, sind gemeinsam mit dem kleinen Bären losgezogen, um dem kleinen Tiger einen Brief zu schreiben, sind Orks entkommen und haben das Amulett gerettet, haben der Prinzessin geholfen ihr Schloss wiederzufinden oder wurden von Cohen dem Barbaren, nach bestandener Prüfung, zu wahren Helden ernannt. Viele dieser Abenteuer haben wir bereits erlebt und viele stehen uns noch bevor und werden uns an magisch scheinende Orte führen.
Schwierigkeitsgrade
Die Größe des Caches sowie die Schwierigkeit der Aufgabe oder des Terrains wird bei den jeweiligen Caches angegeben, damit die Geocacher einschätzen können, welche Strecke sie absolvieren müssen oder nach welcher Größe sie am Ende suchen sollen.
Die Cachebehälter-Größen gehen von Mikro, was meistens ein kleine Filmdose (weniger als 100 ml) ist, über Small, eine kleinere Plastikdose (100 ml bis nicht ganz 1 l). Regularboxen beginnen ab 1l, sollten aber weniger als 20 l Stauraum bieten. Die letzte Größe ist eine Largebox, dies kann z.B. eine große Regentonne sein. Es gibt auch Caches, bei denen die Größe nicht vorab definiert ist, hier wird der Cacher dazu aufgefordert genau in der Beschreibung zu lesen, um herauszufinden, wonach gesucht werden muss.
Die Schwierigkeit des Versteckortes oder der Aufgabe sowie die des Geländes werden mit Sternchen bewertet. Wobei 5 Sterne „am schwersten“ und 1 Stern „sehr einfach“ bedeutet. Wenn 5 Sterne vergeben werden bedeutet dies, dass der Cache nicht ohne Hilfsmittel zu erreichen ist. Hier werden meist Taucher- oder Kletterausrüstungen erfordert.
Und los geht`s
Habe ich euer Interesse am Cachen geweckt? Dann erkläre ich euch noch, wie ihr selber eure Schatzjägerkarriere starten könnt. Zunächst könnt ihr euch einen gratis Account auf www.geocaching.com anlegen. Mit einem Nickname für Geocachen wie z.B. Suburbancruiser (Herrli) oder Lucky-Dip (Frauchen). Dann könnt ihr euch über die Funktion „Einen Cache Suchen & Verstecken“ via Googlemaps einen Cache heraussuchen, der vielleicht in der Nähe von euch oder auf einer bekannten Strecke liegt. Speichert euch die Koordinaten auf euer GPS und macht euch auf den Weg ihn zu finden. Wenn euer Hund den Cache für euch erschnüffelt hat und ihr ihn in euren Händen haltet, gibt es im Inneren der Box ein sogenanntes Logbuch. In dieses tragt ihr das Datum, euren Nickname und einen kurzen Log, wie euch der Cache gefallen hat, ein. Meistens befinden sich in den Boxen kleine Gegenstände wie Überraschungseierfiguren. Diese könnt ihr tauschen. Wenn ihr etwas nehmt, müsst ihr auch etwas genauso Wertvolles oder Wertvolleres hineinlegen. Dann versteckt ihr die Box wieder an derselben Stelle, wo ihr sie gefunden habt, damit garantiert ist, dass die nächsten Cacher auch einen Erfolg haben.
Hast du dies alles geschafft, so wird dein Fund noch über die Geocaching Homepage über deinen Account geloggt. Hier kannst du mit einer kurzen Nachricht den Owner, denjenigen, der den Cache versteckt hat, darüber informieren, wie es dem Cache geht (z.B. ob die Box in Ordnung ist etc.) und wie dir der Cache gefallen hat.
Spielregeln
Traditional Cache
Dies ist das Symbol für einen Traditional Cache, ein sogenannter „Tradi“. Hier haben die Geocacher von Anfang an die Finalkoordinaten, d.h. die Position, an welcher der Cache platziert ist. Sie müssen also nur noch zu diesem Punkt gehen und den Schatz finden. Ich selber habe schon sehr viele dieses Typs erschnüffelt, einige davon waren sehr kniffelig, aber meiner Supernase entgeht nichts.
Multi-Cache
Bei einem Multi-Cache, kurz „Multi“, handelt es sich um einen Cache, bei dem zuvor eine oder mehrere Stages absolviert werden müssen. Stages sind verschiedene Stationen, bei denen Rätsel gelöst oder Aufgaben erfüllt werden müssen, wie beispielsweise die Anzahl von Bänken, die an diesem Ort vorzufinden sind, zu ermitteln. Durch diese ermittelten Zahlen, Wörter oder Ähnliches, erhält man mehr Informationen zum Aufenthaltsort des Caches. Dieser kann dann z.B. durch die Errechnung der Finalkoordinaten gesucht werden. Bei einem Multi-Cache können alle Koordinaten der Stages im Vorhinein bekannt sein, oder auch erst durch die Lösung der Aufgaben oder Rätsel ermittelt werden, so dass die Cacher sich von Stage zu Stage vorarbeiten müssen.
Mystery Cache
Bei dieser Art von Cache muss zunächst ein Rätsel gelöst werden, um herauszufinden, wo der Cache versteckt ist oder ein Multi-Cache beginnt. D.h. Geocacher müssen zunächst kniffelige Aufgaben lösen, um daran anschließend zu erfahren, wie es weitergeht, um schließlich den Cache heben zu können.
Was sind denn Trackabels?
Zum Schluss möchte ich euch noch erklären, was Travelbugs und Geocoins, sogenannte Trackables sind und was ihr machen könnt, wenn ihr solche findet.
Travelbugs (TB) sind Gegenstände, die mit einem einmaligen Code, der auf einem Anhänger verzeichnet ist, gekennzeichnet sind. Diesen Code könnt ihr auf der Geocaching Homepage in der Funktion Trackables eingeben und die Travelbugseite finden, hier erfahrt ihr die Aufgabe des Gegenstandes (z.B. um die Welt reisen). Bei dieser Aufgabe solltet ihr dem TB helfen. Dazu müsst ihr zunächst loggen, dass ihr ihn gefunden habt und wenn ihr ihn wieder auf „die Reise schickt“ loggen, dass ihr ihn abgelegt habt und dadurch könnt ihr auch weiter verfolgen, ob der TB sein Ziel erreicht hat.
Das Gleiche gilt auch für Geocoins. In diesem Fall steht der einmalige Code direkt auf der Münze drauf. Finden könnt ihr Trackables in Cacheboxen oder auch beim Geocachen, wenn ihr die Augen offen haltet. Ich, Cachespürnase, bin beispielsweise auch ein TB und habe zum Ziel gemeinsam mit Suburbancruiser und Lucky-Dip überall auf der Welt zu cachen. Auf meinem Geschirr steht an der Seite der Travelbugcode, mit dem ihr mich „discovern“, aber nicht mitnehmen könnt. Discovern ist eine weitere Art einen TB zu loggen, indem man sagt, dass man ihn gesehen, aber nicht an sich genommen hat.
Jetzt bleibt mir nur noch zu sagen auf die Plätze, fertig, cachen!!!