Unter Hoopers Agility versteht man eine in Österreich sehr neue Hundesportart, als Alternativsport zum sehr bekannten Agility oder Breitensport. Oft auch als NADAC Agility bezeichnet, NADAC ist der North American Dog Agility Council, wird es in den USA schon lange als sportliche Disziplin geführt, und hat eine Szene ähnlich unserer heimischen Agility Szene mit Turnieren und Meisterschaften.
In Österreich durch einige wenige Vorreiter vertreten, ist Hoopers Agility ein noch relativ unbekannter Alternativsport zu Agility und Breitensport, der immer mehr an Bekanntheit gewinnt und immer mehr motivierte Teams anlockt. Und schön langsam vom Nischen- zum Breitensport wird. Aktuell ist Hoopers Agility jedoch noch in keiner Prüfungsordnung in Österreich verankert, und es wurden auch noch keine offiziellen Turniere veranstaltet.
Was ist Hoopers Agility?
Anders als beim Agility, in dem der Parcours zu einem großen Teil aus Hürdensprüngen besteht, ist Hoopers Agility komplett sprung- und hürdenfrei. Stattdessen finden sich so genannte „Hoops“, Kunststoffbögen, die vom Hund nicht übersprungen, sondern durchlaufen werden müssen, als Hauptbestandteil im Parcours. Begleitet von Tonnen / Fässern (in Österreich meist „einfache“ Kunststoffsäcke, ähnlich der Gartenabfallsäcke), extra kurzen, geraden Hoopers Tunneln, Gates (Zäunen) und teilweise Slaloms aus Hoopers-Bögen, bei uns jedoch meist als weitere Welle gestellt. Wir kommen also ganz ohne Kontaktzonengeräte, Metallhürden, langen gebogenen Tunneln und Reifen aus – daraus ergibt sich, dass das Equipment erstens deutlich günstiger ist, und andererseits deutlich „leichter“ zu transportieren und aufzubewahren, da es wenig Platz benötigt. Somit ist Hoopers Agility nicht allein den Hundesportvereinen vorbehalten, sondern ein Sport, den man auch problemlos zu Hause im Garten ausüben kann.
Und wie kann man sich so einen Parcours vorstellen?
Ein Parcours besteht, je nach Können des Teams, aus unterschiedlich vielen und anders gestellten Geräten. Da es in Österreich keine Prüfungsordnung gibt, sind den Ideen keine Grenzen gesetzt. Vorlagen von Parcours gibt es aus Deutschland und der Schweiz viele, die man nachbauen kann. Wichtig ist, dass man aufgrund der doch recht hohen Geschwindigkeit, die ein Hund im Parcours erreichen kann, sehr weitläufig ohne ganz enge Wendungen und Stopps stellt. Auch die Bestätigung durch den Hundeführer sollte immer in Laufrichtung erfolgen (geworfenes Spielzeug oder Futter) um abrupte Stopps und dadurch bedingte Verletzungen zu vermeiden!
Herausforderung für Mensch und Hund
Der Parcours besteht also aus Hoops (den Bögen) in unterschiedlichen Verläufen gestellt, kurzen Tunneln, Tonnen zum Umrunden, Gates zum daran vorbei und rundherum laufen, sowie eventuell Wellen / Slalom aus Hoopers Bögen. Und, ein ganz entscheidender Unterschied zum normalen Agility oder Breitensport, aus einem klar gekennzeichneten Führbereich, in dem sich der Hundeführer während des Abarbeiten des Parcours befinden darf. Er muss seinen Hund durch vorher antrainierte Kommandos („Lauf“ // „Weiter“ // „Herum“ // „Vor“ // „Da“ etc.) durch den Parcours leiten, jedoch einzig durch Körpersprache (besonders wichtig – wohin zeigt mein Oberkörper) als auch Worte, ohne den ihm zugeteilten Führbereich zu verlassen (zu übertreten) – eine Herausforderung für Mensch und Hund.
Hoopers Agility bedeutet also führen und Kontrolle auf Distanz par excellence und Kopfarbeit auf höchstem Niveau. Richtig klasse anzusehen, was Hund und auch Hundeführer auf so einem Parcours leisten.
Ein attraktiver Sport für Jedermann und Jederhund
Gerade die Tatsache, dass weder Sprünge noch enge Wendungen im Parcours beinhaltet sind, und dass der Mensch aus einem kleinen Führbereich heraus seinen Hund anleitet, macht diesen tollen Sport für eine ganz neue Zielgruppe abseits der top Hundesportler interessant. Ältere Hunde (zB pensionierte Agility Hunde) oder Hunde mit Handicap (HD, Cauda equina, vorherige Operationen, Knieproblemen etc.) können diesen tollen Sport ebenso in ihrem Tempo ausführen und erlernen, wie ältere Menschen, die nicht mehr so Schritt mit ihrem schnellen Hund halten können.
Den ganzen Artikel findest du in Ausgabe 02/2020 .