Rassen

Im Rasseportrait: der Dalmatiner

Der Dalmatiner ist durch seine auffällige Tüpfelung ein echtes Unikat in der Hundewelt. Neben seinem verlockenden Äußeren zeichnet sich der Dalmatiner durch seinen freundlichen und herausfordernden Charakter aus. Ein Hund für jedermann ist er aber nicht.

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Anders als sein Name vermuten lässt, stammt der Dalmatiner nicht nur aus der Provinz Dalmatien, sondern fand zu Beginn seiner Entstehung den Weg von Indien über Ägypten, Griechenland, Italien, Spanien und Frankreich bis nach England, wo die Rasse 1890 von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) anerkannt und England somit als Ursprungsland festgesetzt wurde. So lassen sich auch die vielen verschiedenen Namen erklären, die der Dalmatiner im Laufe seiner Entstehungsgeschichte erhielt: Bengalische Bracke, Ägyptischer Hund, Indischer Hund, Türkischer Hund, kleine Dänische Dogge. Über den genauen Ursprung ist jedoch bis heute nur wenig bekannt. Lediglich einige Gemälde von schwarz-gefleckten Hunden belegen die Existenz erster Vorfahren des heutigen Dalmatiners bereits in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Noch ältere Funde zeigen dalmatinerähnliche Hunde auf Fresken, die in den Gräbern der ägyptischen Pharaonen gefunden wurden. Kynologen sind sich bis heute nicht einig, woher der Name des Dalmatiners stammen könnte. Ludwig Beckmann schrieb in seinem 1895 erschienenen Werk „Geschichte und Beschreibung der Rassen des Hundes“, dass der Name von den Engländern übernommen worden sein soll und die englische Benennung „Dalmatian“ aufgrund eines von Engländern in Dalmatien gefundenen Hautreliefs eines pantherartig gefleckten Hundes entstanden sein soll.

Dalmatiner erfreuten sich jedenfalls großer Beliebtheit als Jagdbegleiter und sind auch heute noch der Gruppe der Laufhunde zuzuordnen. Ihr großer Bewegungsdrang und ihr Temperament stammen also nicht von ungefähr, sondern begründen sich in der damaligen Nutzung als lauffreudiger Jagdhund. Dies beweist auch das älteste Gemälde in der Capelle della Spagnoli in Florenz, auf dem dalmatinerähnliche Hunde Jagd auf ein Rudel Wölfe machen. Der Dalmatiner war immer großen Freiraum gewohnt und als unermüdlicher Begleiter anfangs bei der Jagd und später als Kutschenhund beliebt.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts stellte Wero Shaw, der Autor von „Das illustrierte Buch vom Hunde“, den ersten Rassestandard des Dalmatiners auf, der neun Jahre später, nach der Gründung des „British Dalmatian Club“ im Jahre 1890, in England offiziell vom Kennel Club anerkannt wurde. Der Grundstein für ein fortan einheitliches Erscheinungsbild war also gelegt.

In England vollzog er auch die Wandlung vom Jagdhund zum sogenannten „Coach dog“ (deutsch: Kutschenhund). Der Dalmatiner lief dabei anfangs vor der Kutsche, um in der Stadt zwischen den Menschen für den nötigen Platz zu schaffen oder Hab und Gut seiner adeligen Besitzer im Notfall gegen Plünderer und Landstreicher zu verteidigen. Später wurden die Hunde darauf trainiert unter der hinteren Achse der Kutsche zu laufen. Ein raumgreifendes Gangwerk und große Ausdauer waren nötig, um mit einer Kutsche mithalten zu können. Dalmatiner und Pferde wuchsen zusammen auf, um die Welpen otpimal auf die Pferde zu prägen. Durch diese innige Beziehung von Geburt der Welpen an, ergaben sich häufig enge Freundschaften zwischen Pferd und Hund.

Den ganzen Artikel findest du in Ausgabe 01/2016 .