Die Anfang Juli veröffentlichte Meldung, dass Forscher der VetMed Uni Wien erstmals weltweit Antikörper gegen Krebserkrankungen beim Hund entwickelt haben, gibt neue Hoffnung im Kampf gegen den Krebs. Immerhin fast jeder zweite Hund entwickelt ab dem zehnten Lebensjahr eine Krebserkrankung. Bisher konnte man in der Krebstherapie bei Hunden schon gute Erfolge verbuchen, eine Behandlung mit Antikörpern, war bis dato aber noch nicht möglich. Beim Menschen ist diese sogenannte Krebsimmuntherapie seit etwa zwanzig Jahren etabliert. Bei dieser Therapieform werden dem Patienten Antikörper als Medikament verabreicht, die sich an die Antigene an der Oberfläche der Krebszellen anbinden und so ein weiteres Wachsen des Tumors verhindern. Der bei diesem Vorgang in Kraft tretende Mechanismus, signalisiert dem angedockten Antikörper Zerstörung, sodass dieser wiederum der Krebszelle das zerstörerische Signal weiterleitet und so der Tod der Krebszelle eingeleitet wird. Der Mensch hat gegenüber dem Hund auch den Vorteil, dass sein Immunsystem die „markierte“ Zelle eher zerstören kann.
Mensch & Hund – fast idente Angriffspunkte
Josef Singer und Judith Fazekas vom Messerli Institut der VetMed Uni Wien fanden im Zuge ihrer Studie heraus, dass ein Rezeptor, der häufig auf menschlichen Tumorzellen zu finden ist, mit dem EGF-Rezeptor bei Hunden fast zu 100% ident ist. Der EGF-Rezeptor wird in der Humanmedizin häufig als Angriffspunkt verwendet, da viele Krebszellen diesen Rezeptor an der Oberfläche tragen. Der Anti-EGFR-Antikörper bindet nun an Krebszellen und löst in weiterer Folge deren Zerstörung aus. „Aufgrund der Ähnlichkeit des Rezeptors bei Mensch und Hund, müsste diese Art der Therapie auch beim Hund gut funktionieren“ so die Vermutung der Forschenden.
Den gesamten Artikel findest du in Ausgabe 05/2014 .