Gesundheit

10 Fakten zum B.A.R.F.

Um kaum eine andere Fütterungsvariante herrschen so viele Mythen wie um die Biologisch Artgerechte Rohfütterung. Einige wichtige Punkte sollten vor der Rohfütterung schon beachtet werden. Um einen Überblick über die 10 wichtigsten Fakten zu schaffen, hat YOUR DOG-Fachautorin Mag. Dr. Barbara Bohn, MA diese für Sie zusammengefasst. Sollten Sie weitere Fragen haben, kann ein zertifizierter Ernährungsberater eine gute Hilfestellung sein.

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fleischbarf1) Rohes Fleisch enthält die meisten Proteine, Fette, Mineralien und Vitamine
Beim Barfen wird dem Hund das rohe Fleisch in mittelgroßen Stücken angeboten. Der Hundemagen kann mit seiner starken Magensäure diese Stücke gut verdauen, es muss nicht faschiertes Fleisch sein. Das Fleisch sollte  nicht überbrüht, gekocht oder gar angebraten werden. Der Hund frisst am liebsten frisches Fleisch, er benötigt keine „Röstaromen“. Die Auswahl der richtigen Fleischsorte sollte sehr individuell erfolgen. Je nach Gusto, Aktivität und Energiebedarf des Hundes sowie nach Verträglichkeit kann zwischen den verschiedensten angebotenen Fleischsorten wie etwa Rind, Pferd, Schaf, Ziege, Pute, Huhn und Fisch gewählt werden.

2) Öle – Lieferanten der Omega 3, 6, 9 Fettsäuren
Am besten eignen sich kaltgepresste Öle, um dem Hund ungesättigte Fettsäuren und Omega 3, 6, 9 Fettsäuren zur Verfügung zu stellen. Fischöle, Nachtkerzenöl, Leinöl, Hanföl, Nussöl und Rapsöl helfen dem Hund zudem, die fettlöslichen Vitamine aus dem Gemüse aufzunehmen. Lebertran sollte sparsam dosiert werden, da es aufgrund seines hohen Vitamingehaltes auch zu einer Überdosierung kommen kann.

3) Gemüse & Obst müssen püriert sein
Rohes Gemüse und Obst enthalten die meisten Ballaststoffe, Enzyme, Vitamine und Mineralien. Der Hund kann jedoch aufgrund fehlender Enzyme den Zellstoff nicht verdauen, benötigt aber die Vitamine. Püriertes, zu einem Mus verarbeitetes Obst und Gemüse kann der Hund jedoch einwandfrei verdauen, mit einem Schuss Öl kann er auch die fettlöslichen Vitamine aufnehmen!

getreidebarf4) Der Hund braucht Kohlehydrate
Der Hund stammt zwar vom Wolf ab, der ein Carnivor ist. Der Verdauungstrakt des Hundes hat sich laut wissenschaftlichen Studien aber bereits verändert. Er ist länger und kann Kohlehydrate aufspalten und verwerten. Der Kohlehydratanteil sollte bei maximal 20 % der Gesamtration liegen. Kohlehydrate können in Form von Getreide zur Verfügung gestellt werden, oder (besonders wenn eine Allergie oder Unverträglichkeit vorliegen) die glutenfreien Kohlehydratquellen Reis, Amaranth und Hirse.

5) Grüner Pansen, eine Vitaminbombe
Der Pansen ist der erste und größte der Mägen des Rindes. Er hat einen ausgesprochen hohen Gehalt an Nährstoffen und enthält zudem pflanzliche Rückstände und Enzyme, die für die Hunde besonders wertvoll sind. Mindestens einmal pro Woche sollte Pansen am Futterplan stehen.

eierbarf6) Eier
Die Eierschalen und das Eigelb enthalten wertvolle Vitamine, essenzielle Fettsäuren, Spurenelemente und natürlich Calcium. Alleine das Eiklar enthält Avidin, das als Biotinbinder bei zu häufiger Gabe Mangelerscheinungen verursachen kann. Schale und Dotter können zum Gemüse in den Mixer gegeben werden! Maximal 2-3 Mal pro Woche!

7) Knochen nur roh, dafür alle!
Knochen sind ein wichtiger Bestandteil der Rohfütterung. Roh können alle Arten von Knochen gefüttert werden, auch Geflügelknochen. (Wenn Sie Ihrem Barf-erprobten Hund einmal eine besondere Freude machen wollen, geben Sie ihm ein ganzes Suppenhuhn!). Das Fressen der Knochen reinigt das Gebiss, es wird die gesamte Nacken- und Kopfmuskulatur trainiert, es beschäftigt Hunde. Zudem enthalten Knochen Fette, Enzyme, Mineralien und natürlich Calcium. Manche Hunde vertragen Knochen nicht gut. Diese Hunde sollten langsam (mit weichen Knochen) an das Verdauen gewöhnt werden. Knochen stets nur roh füttern, da sich beim Erhitzen die Knochenstruktur verändert und so zu Durchfällen und zu Darmverletzungen durch Splittern führen kann.

8) Barfen ab dem ersten Tag!
Wenn Sie einen Welpen bekommen, so können Sie bereits ab dem ersten Tag barfen. Im Idealfall hat Ihr Welpe bereits beim Züchter rohes Fleisch als Futter kennengelernt.
Ein Welpe kann genau dieselben Zutaten bekommen wie ein erwachsener Hund. Alleine die Mengen müssen angepasst werden! (Ausnahme: Schilddrüsengewebe sollte generell vermieden werden. Um sicher zu gehen, dass das Gewebe komplett entfernt wurde fragen Sie bei Ihrem Lieferanten nach.)

milchprodukte9) Milchprodukte – Wellness für den Hundedarm
Milch an sich wird von vielen Hunden nicht verdaut, da ihnen das Enzym Laktase fehlt. Besser geeignet als Kuhmilch ist Ziegenmilch, die leichter verdaulich ist. Milchprodukte wie etwa Cottage Cheese, Joghurt oder Topfen enthalten viel Vitamin A und D und lebende Kulturen, die den Hundedarm unterstützen. Diese lebenden Kulturen sind Wellness für jeden Hundedarm. Sie helfen bei der Regeneration des Milieus im Darm. Besonders wichtig für Hunde, die noch keine Rohfütterung kennen, deren Darm nicht die notwendigen Darmkulturen enthält, sowie Hunde, die vor kurzem an einer Darmerkrankung gelitten haben, und Hunde, die mit Antibiotika behandelt wurden.

10) Knoblauch hält Parasiten fern
Durch ein regelmäßiges Zufüttern von Knoblauch wird der Körpergeruch des Hundes verändert. Zecken und Würmer sowie Stechmücken werden den Hund meiden. Knoblauch wird zwar als giftig eingestuft, aber wie so oft macht die Dosis das Gift. Laut wissenschaftlichen Erkenntnissen bedürfte es einer erheblichen Menge Knoblauch, dass es zu Vergiftungserscheinungen kommt (die toxische Dosis liegt bei 5 g/kg Körpergewicht, also für einen mittelgroßen Hund mit 25 kg wären 125 g, ca. 41 Knoblauchzehen, toxisch).

Autorin: Mag. Dr. Barbara Bohn, MA