Wir alle lieben unsere Hunde – egal mit welchen „Problemen“ wir vielleicht zu kämpfen haben. Wir investieren Zeit, Liebe und Geld in sie, sie geben uns alles, was sie haben! Aber oft stellt sich hier die Frage: muss ich wirklich jede Macke meines Hundes stillschweigend und teilweise leidend (je nach Problemstellung) hinnehmen?
Tierarztbesuch: der reinste Horror? Maulkorb wird nur liegend und am Bauch robbend getragen? Ihr Hund frisst alles, was er im Park oder auf der Hundewiese findet, egal ob zum Verzehr geeignet oder nicht? Vorbeifahrende Radfahrer werden attackiert? Spaziergänger freudig im Anspringen begrüßt? Rückruf ein Fremdwort? Andere Hunde werden schon von weitem verbellt? Oder Ihr Hund läuft zu absolut jedem Hund hin und fordert ihn ohne Umschweife zum wilden Toben auf, egal ob dieser schon deutlich zeigt, dass ihm das unangenehm ist? Und natürlich jagt Ihr Hund auch? Ich denke, der eine oder andere Hundebesitzer wird in diesen Fragen seinen Hund wiedererkennen! Aber: das muss nicht sein!!
Tierarzt
Einer der ersten Besuche eines kleinen Welpen ist der Besuch beim Tierarzt. Man geht, bewaffnet mit dem Impfpass, natürlich zuerst einmal zum Tierarzt seines Vertrauens, um die Gesundheit checken zu lassen. Das ist natürlich absolut richtig und notwendig – das wie ist hier jedoch entscheidend. Habe ich einen Tierarzt, der auf den Welpen oder natürlich auch erwachsenen Hund aus zweiter Hand, besonders wenn er ängstlich oder traumatisiert ist, und seine Bedürfnisse eingeht? Der sich Zeit nimmt, ihn mal kennen lernen, die Situation einschätzen lässt? Mit Leckerlis und Ansprache Vertrauen zum Welpen aufbaut, ihm zeigt, dass der Besuch beim Tierarzt nichts Schreckliches ist, und ihn einfach einmal ankommen lässt? Dann haben Sie den Jackpot gezogen! Leider ist dies nicht immer der Fall. Sie sollten aber in jedem Fall so einen Tierarzt suchen, denn er ist Goldes wert. Wenn der Welpe seinen ersten Check hinter sich hat, nicht bis zum nächsten Impftermin warten, um den Tierarzt wieder aufzusuchen. Kommen Sie schon dazwischen mit ihm in die Praxis – setzen sich entspannt ins Wartezimmer, stellen ihn auf die Waage und schauen eventuell kurz zum Tierarzt ins Ordinationszimmer, lassen ihm ein Leckerchen geben oder ihn streicheln. Dies gilt alles auch für einen bereits erwachsenen Hund, der neu in einer Familie oder bei einem Tierarzt ankommt, auch ihm sollte man alle Zeit, die er braucht, geben. Besonders wenn er ängstlich, traumatisiert ist oder noch nichts kennen lernen durfte. Ein Tierarzt, der sich Zeit nimmt, und das sowohl für den Hund als auch für den Besitzer, ist wichtig – und das nicht nur, wenn eine Operation notwendig ist, sondern auch bei der alltäglichen Behandlung.
Weiters muss man darauf achten, wie man die Wartezeit im Wartezimmer gestaltet. Ist das Wartezimmer groß genug, um entspannt mit dem Hund warten zu können – wie sind die anderen Hunde im Wartezimmer? Sind alle ängstlich, überträgt sich das vielleicht auf meinen jungen Hund. Bellen oder winseln viele, kann auch dies sich auf den Hund prägen. Hier ist die Überlegung, den Hund bis zum tatsächlichen Drankommen im Auto zu lassen, natürlich muss er dafür auch dies entspannt gelernt haben und nicht negativ empfinden! Das Um und Auf ist Ruhe und Zeit zu haben, bei allem, was man mit dem Hund tut. Auch bei der Behandlung selbst muss man seinen Hund gut beobachten und lesen können – ist es besser ihn mit einem Beißkorb zu sichern oder ist er total entspannt?
Der Beißkorb
Gerade in unserer heutigen Zeit sollte JEDER Hund, egal ob klein oder groß, ob notwendig oder nicht, an den Beißkorb gewöhnt werden. Es gibt vermehrt Bereiche, in dem jeder Hund einen Beißkorb tragen muss laut Verordnung – und aufgrund täglicher Giftköder-Meldungen in fast jedem Wohngebiet dient der Beißkorb vor allem auch als Schutz für (nicht vor) unsere(n) Hunde(n)!
Es gibt diverse Modelle von Beißkörben, in den unterschiedlichsten Farben und Formen. Am besten, direkt mit dem Hund in ein Hundebedarf-Geschäft fahren und probieren, oder im Online-Shop mehrere Modelle und Größen bestellen und einfach zu Hause bequem und stressfrei testen. Für den Welpen günstige Varianten je nach Wachstum besorgen, damit auch schon der kleine Welpe lernt, dass dies dazu- gehört und ganz normal ist. Das Maulkorb-Training kann man bei kleineren Rassen oder Welpen auch gut mit einem Joghurt-Becher beginnen, um den Hund an den Druck über dem Fang zu gewöhnen. Wichtig ist, stressfrei ohne den Hund zu zwingen! Auch wenn man am Land wohnt und mit dem Hund nie in Bereiche geht, wo Maulkorbpflicht besteht bzw. kein Gift ausgelegt ist – gewöhnt sollte der Hund trotzdem an den Beißkorb werden. Eine stressige Behandlung beim Tierarzt oder ungewohnte Situation kann zur Sicherheit aller immer einen Maulkorb erfordern, und nichts ist schlimmer, als den Hund dann in dieser aufregenden Situation mit dem Beißkorb zu konfrontieren! Und gerade auch in den Bundesländern, in denen es sogenannte Listenhunde-Verordnungen gibt, heißt es, sich besonders genau an Anordnungen zu halten – mit gutem Beispiel vorangehen und den Kritikern und teilweise Hundegegnern mit Vernunft und Vorbildwirkung entgegentreten!
Den ganzen Artikel findest du in Ausgabe 04/2016 .