Berry döst am Boden, während Frauchen Gisela Baier angespannt auf die Ergebnisse des Röntgens wartet. „Mir ist aufgefallen, dass Berry verglichen zu anderen Hunden seines
Alters auffällig ruhig war. Besonders in der Hundezone gefiel er mir gar nicht. Er ist mein zweiter Labrador, deshalb weiß ich, dass ein Labrador in seinem Alter eigentlich agiler sein sollte“,
schildert Frau Baier besorgt ihren ersten Verdacht. Später stellt sich heraus, dass Berry, gerade mal eineinhalb Jahre alt, tatsächlich an Hüftgelenks-Dysplasie (HD) leidet. Die linke Hüftpfanne ist bei Berry nicht optimal ausgebildet, sodass der Oberschenkel-Kopf nicht ausreichend darin liegen kann. Der Gelenkskopf sitzt viel zu locker und renkt sich entweder teilweise oder komplett aus. Diese Reibung des lockeren Gelenkkopfes verursacht in weiterer Folge eine Degeneration des Knorpels und der Knochen und eine schmerzhafte Arthrose (Gelenkverschleiß) entwickelt sich. Laut Tierarzt zeigt Berry in seinem jungen Alter eine Hüftgelenks-Dysplasie mittleren Grades, weshalb sich auch seine Bewegungsunlust erklären lässt. Je älter die Hunde sind, desto deutlicher zeigen sich die Folgen einer HD-Erkrankung. Frau Baier kann sich nicht erklären, wie es dazu kommen konnte. Sie hat von Beginn an auf hochwertige Ernährung und ausreichende
Bewegung in gesunden Maßen geachtet. Die Hüftgelenks-Dysplasie tritt bei einigen Rassen gehäuft auf. Neben dem Deutschen Schäferhund, sind vor allem Rottweiler, Berner Sennenhunde, Labrador Retriever und Boxer sowie entsprechende Mischlinge davon betroffen. HD kann aber jeden größeren, schwereren Hund betreffen. Ein zu schnelles Wachstum durch falsche Ernährung gilt ebenfalls als begünstigend. Doch Hüftgelenksdysplasie ist nur eine von vielen möglichen Erkrankungen des Bewegungsapparats. Erkrankungen am Bewegungsapparat sind weit verbreitet. Neben ED und HD machen eine Reihe anderer Erkrankungen unseren Vierbeinern zu schaffen. Viele Mediziner und Physiotherapeuten haben sich dem komplexen Gebiet des Bewegungsapparats verschrieben. Wir blicken im folgenden Artikel genauer unter die Haut.
MÖGLICHE AUSLÖSER für HD
– Ernährung
– Traumata
– Genetische Defekte
– Störungen des Hormonhaushalts
– Folge vorangegangener Erkrankungen
– Überforderung
– Verschleiß
Die häufigsten Probleme der Knochen betreffen insbesondere Welpen und Junghunde. Wachstumsstörungen werden durch mangelhafte Ernährung hervorgerufen, die wiederum einen unausgeglichenen Mineralstoffhaushalt zur Folge hat. Der Fachhandel bietet eine Vielfalt optimaler Futtermittel an, die einen ausgewogenen Anteil an Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen beinhalten. Eine zusätzliche Gabe von Supplementen ist bei der Fütterung von Fertigfutter nicht nötig und löst meist die gefürchteten Probleme aus. Wenn Sie unsicher sind, ob Ihr Hund mit allem Nötigen ausreichend versorgt ist, sollten Sie beim Tierarzt ein Blutbild machen lassen. Besser ein Mal zu viel kontrolliert, als die Basis für spätere Probleme und Einschränkungen zu schaffen. In diesem Fall gilt wie so oft weniger ist mehr. Gönnen Sie Ihrem Sprössling ausreichend Ruhephasen, überfordern Sie ihn nicht körperlich und achten Sie darauf, dass er keine zu hohen Sprünge macht, um die noch weichen Bänder und Gelenke nicht unnötig zu belasten.
Wenn Sie Fertigfutter füttern….
Ende der Artikelvorschau – den Rest des Artikel findest du in Ausgabe 01/2015 .