Unsere Hunde gehören zu der Ordnung der Raubtiere (Carnivora), der Überfamilie der Hundeartigen (Canidae), der Familie der Hunde (Canidae), der Gattung der Wolfs- und Schakalartigen (Canis), der Art des Wolfes (Canis lupus) und der Unterart Haushund. Sie stammen vom Wolf ab und haben sich bis vor etwa 20.000 Jahren so ernährt, wie es Wölfe heute noch tun. Die wildlebenden Ahnen sind fleischfressende Tiere und verzehren, wenn sie alleine leben, kleine Beutetiere, wenn sie in Rudeln jagen pflanzenfressendes Großwild. Sie fressen Fleisch, Knochen, Haare, Haut, Federn, Innereien und den Magen- sowie Darminhalt. Wie aber funktioniert die Verdauung des Hundes?
Neuere Forschungen, die von unabhängigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Schweden, England und Norwegen unter der Leitung von Erik Axelsson durchgeführt wurden, belegen, dass sich der Hund in den vergangenen tausenden Jahren angepasst hat, sein Genom hat sich verändert. Beim Vergleichen der DNA von Wölfen und Haushunden wurden mehrere Gene gefunden, die nicht mehr übereinstimmen – sie betreffen die Entwicklung des Gehirns, das Nervensystem und den Fett- und Stärkestoffwechsel. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass der Hund Stärke 5 Mal besser aufnehmen kann als der Wolf. Der Magen-Darm-Trakt unserer Hunde hat während der Domestizierung gelernt, Stärke zu verdauen. Es wurde das Genom für das Enzym Amylase und für eine Variante des Gens für Maltase-Glukoamylase gefunden, diese Enzyme bauen Stärke ab.
Was bedeuten diese Forschungsergebnisse für unsere Hunde?
Sie zeigen uns, dass sich unsere Hunde während der Domestizierung entwickelt haben und mit ihnen ihr Verdauungstrakt. Würden wir einen Haushund wie einen Wolf ernähren, kann es sein, dass es zu Mangelernährungen kommt. Aber vor allem: Hunde können Stärke aufspalten und verwerten. Eine Ernährung also, die viel Fleisch, etwas Kohlehydrate und Gemüse bzw. Obst enthält, ist also am adäquatesten für unsere Haushunde. Getreide ist nicht an sich schädlich für Hunde, für Wölfe jedoch schon.
Der Verdauungstrakt des Hundes
Der Hund hat einen sehr kurzen Darm. Er ist etwa 4 Mal so lang wie das Tier selbst. Die Verdauungszeit ist mit maximal 24 Stunden auch sehr schnell, da Fleisch sehr leicht verdaulich ist. Die Verdauungszeit eines Pflanzenfressers kann demgegenüber 4-5 Tage dauern, da pflanzliche Fasern schwerer verdaulich sind.
Den Artikel findest du in Ausgabe 02/2015 .