Rassen

Hunde der Welt: Terrier-Mischlinge, Bullenbeißer und Saupacker

Die Gruppe der Saupacker ist das komplette Gegenteil der leichtfüßigen, windschnittigen Sichtjäger. Gemäß ihrer ursprünglichen Aufgabe, großes, wehrhaftes Wild aufzuspüren, zu stellen und zu „packen“, bis der Mensch nahe genug gekommen war, um es zu erlegen, sind sie auch heute noch von massiver, kräftiger Statur.

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Saupacker und Bullenbeißer mussten zur Verteidigung, zur Jagd oder gar nur zur Belustigung oft ihr Leben lassen. Die Römer importierten Hunde zu Kampfzwecken aus der griechischen Stadt Molossos, was diesen kraftvollen Hunden den Sammelbegriff Molosser verlieh.

Importschlager Mastiff

Doch bevor man sich der Zucht eigener Hunderassen widmete, importierten die Adelshöfe am europäischen Festland die großen, massigen englischen Doggen, die Mastiffs. Unkontrollierbare Beißer konnte jedoch bei Hof niemand brauchen, so wurden sie für ihre Aufgabe als Wach- und Schutzhund gut ausgebildet. Auch zur Jagd durften die wertvollen Doggen mit, allerdings achteten ihre adeligen Besitzer darauf, dass ihre kostbaren Hunde nicht zu Schaden kamen und zogen für die Jagd auf Bären, Wildschweine und Wölfe kurzerhand Hunde ihrer Untertanen ein. Auch die Bullenbeißer eigneten sich bestens für die Hatz auf Bär und Co. Alle großen, schweren und wehrhaften Hunde wurden damals weltweit nur zu einem Zweck gezüchtet: Hab und Gut ihrer Herren zu beschützen.
Neben dem Jagdhund kam in der damaligen Zeit vor allem der unbestechliche Schutzhund zum Einsatz. Was bestimmte Rassen heute schnell in Misskredit führt, sicherte in vergangenen Zeiten die Existenz einer Familie. Plündereien und Überfälle standen an der Tagesordnung. Die Hunde durften weder Gefahr noch Furcht kennen und mussten im Ernstfall bereit sein, sich zwischen ihre Familie und die Angreifer zu stellen und diese Entscheidung vor allem selbst zu treffen. Ein territoriales Verhalten war somit Grundvoraussetzung für einen guten Beschützer. Polizei und Gesetze sorgen heutzutage für die nötige Sicherheit, sodass allzeit verteidigungsbereite Hunde in der modernen urbanen Gesellschaft unerwünscht ist. Wurden fremde Hunde damals noch mit Respekt gemieden, gelten jene, die sich nicht von jedermann anfassen lassen, heute als beinahe verhaltensgestört.
Das Erbe der unbestechlichen Wächter ist den Saupackern und Bullenbeißern dieser Tage geblieben, im Wesen sind sie jedoch viel verträglicher und alltagstauglicher geworden und finden heute als geduldige, sanfte Riesen bei Familien Anklang, die ihr Haus sicher bewacht wissen wollen. Den Kindern gegenüber zeigen sie oft eine Engelsgeduld, das gilt für Doggen wie moderne Bullenbeißer-Terrier-Mixe gleichermaßen. Was sie außerdem auszeichnet, ist die Tatsache, dass sie überwiegend durch körperliche Präsenz wachen. Sie hatten es damals schon nicht nötig und heute noch weniger, jede verdächtige Regung durch Bellen zu melden. Nähert sich ein unbekannter Gast, wird dieser stillschweigend auf eventuelles Gefahrenpotenzial abgecheckt und erst wenn sich der Verdacht erhärtet, wird die Stimme erhoben. Dann aber in einem Donnergrollen, das jegliche Missverständnisse von vornherein ausschließt.

Den ganzen Artikel findest du in Ausgabe 02/2016 .