Wie sinnvoll es ist, Hunden im Sommer Hundeeis, Eiswürfel, kalte Kongs oder Gefrorenes zu füttern, wird von Hundemenschen jedes Jahr aufs Neue diskutiert, wenn die Temperaturen steigen. Wie viel Abkühlung macht Sinn und was kann den Hund tatsächlich krank machen?
Hunde können im Gegensatz zu uns Menschen nicht großflächig schwitzen. Einen wirklichen Hitzeausgleich können sie nur durch Öffnen des Mundraums und Hecheln erzielen. So mancher Stadthund leidet enorm unter den hohen Temperaturen, so dass man ihm gerne Abkühlung verschaffen möchte.
Ganz richtig ist, dass Hunde weder im Winter große Mengen Schnee noch im Sommer Gefrorenes fressen sollten. Wenn Gefrorenes erst im Magen langsam schmilzt, kann dies die Magenschleimhaut reizen und zu Entzündungen führen. Geht man nun also mit ein bisschen Hausverstand an die Sache heran, leuchtet rasch ein, dass das aktuell besonders trendige Hundeeis wohl kaum erst im Magen schmilzt. Wichtig ist, dass Hunde aufgrund des hohen Zucker- und meist auch Laktosegehalts kein Menscheneis fressen sollten. Ein gelegentlich zerkauter Eiswürfel im Sommer wird ebenfalls kaum zu einer Gastritis führen.
Nun also zum ebenfalls viel diskutierten gefrorenen Kong – ein Kautschukhundespielzeug, das mit einer für den Hund schmackhaften Flüssigkeit gefüllt und dann gefroren wird. Es hat eine Öffnung, durch die die Hundezunge passt, um die selbstgemachte Mischung herauszuschlecken. Auch hier tritt das physikalische Prinzip der Wärmeleitung in Kraft: Wärme fließt nur vom Warmen zum Kalten. Das bedeutet, dass der Hund durch das Schlecken/die Temperatur seiner Zunge die gefrorene Flüssigkeit auftaut und so seinen Mund- und Rachenraum abkühlen kann. Aufgrund der kleinen Öffnung kann er keine größeren gefrorenen Stücke abbeissen und verschlucken, sondern nur schlecken. Bis diese so aufgetauten Flüssigkeitsmengen den Magen erreichen, haben sie beinahe die innere Körpertemperatur des Hundes, die um einige Grade höher ist als die des Menschen, erreicht und werden somit die Magenschleimhaut kaum reizen. Bei Tieren mit besonders sensiblen Mägen sollte man den Hund jedoch durchaus beobachten und evtl. nur kleinere Portionen geben.
Anders ist das natürlich, wenn man in einem kalten Kong auch Leckerchen mitgefroren hat – diese tauen in der Tat wahrscheinlich erst im Magen auf. Daher ist empfehlenswert, in Abkühlungskongs auf größere gefrorene Leckerbissen zu verzichten und diese nur in „Raumtemperatur“-Kongs als Überraschungseffekt oder besondere Herausforderung einzusetzen.
Fazit: Eine kleine Portion Hundeeis zwischendurch, die geschleckt anstatt inhaliert wird, gelegentlich einen Eiswürfel aus der Wasserschüssel zu fischen und an einem Abkühlungskong zu schlecken, sollte bei gesunden Hunden keine Magen- oder Gesundheitsprobleme verursachen. Solide Gefrorenes sollte jedoch weder im Sommer noch im Winter konsumiert werden, da es die Magenschleimhaut reizen kann.
Autorin: Sunny Benett
Inhaberin Dogs in the City