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Illegaler Welpenhandel: 217 Welpen in Bayern abgefangen

Welpentransporte in Bayern: 217 Welpen brauchen Ihre Hilfe!

Welpenhandel Bayern
© Deutscher Tierschutzbund Landesverband Bayern e.V.

Fast wöchentlich wird irgendwo ein Fahrzeug voll wehrloser Welpen entdeckt. Denn skrupellose Geschäftemacher – häufig in Osteuropa – vermehren so genannte „Moderassen“, aber auch Mischlinge, in großem Stil, um sie auch in Deutschland oft direkt aus dem Kofferraum heraus an den Mann zu bringen. Sie missbrauchen Muttertiere als Gebärmaschinen und trennen die Welpen viel zu früh von der Mutter. Zu klein für eine schützende Impfung, oft krank und von Parasiten befallen, kommen die Hündchen mit gefälschten Papieren nach Deutschland. Für Käufer sind diese Hunde keineswegs ein Schnäppchen. Viele sterben nach dieser Tortur. Wegen der fehlenden Prägephase leiden auch die überlebenden Hunde oft an nicht wiedergutzumachenden Verhaltensauffälligkeiten.

Der illegale Welpenhandel boomt, gerade vor Weihnachten!

In der Nacht zum 11. Dezember 2015 hielt die Polizei in Bad Reichenhall an der Grenze zu Österreich einen Transporter an; darin 47 viel zu junge Welpen. Die Tiere waren vermutlich von Ungarn nach Spanien unterwegs. Noch am selben Abend wurde an der Grenze ein weiterer Transporter überprüft; diesmal sogar mit 170 kleinen Welpen im Alter von ca. 4 bis 5 Wochen. Welpen der verschiedensten Rassen, verängstigt zusammengepfercht in Kaninchenkäfigen. Die Polizei stellte die stark geschwächten Welpen zunächst sicher, die dann sofort vom Tierschutzverein Bad Reichenhall erstversorgt wurden. Danach wurden alle Tiere auf Mitgliedstierheime des Landesverbandes Bayern des Deutschen Tierschutzbundes aufgeteilt und abgeholt. Ehrenamtliche Helfer und Vereinsmitglieder der uns angeschlossenen Tierheime Feucht, Hersbruck, Bamberg, Wunsiedel, Winhöring, Schweinfurth, Bad Reichenhall, Coburg, Nürnberg/Forchheim, Lichtenfels und Würzburg waren bis in die späten Morgenstunden unterwegs, um für den sicheren und schnellen Transport der Tiere zu sorgen.

Was die Tierheime in solchen Fällen leisten, ist enorm. Die Tierschützer kommen an ihre Belastungsgrenzen, denn die Hauptarbeit beginnt eigentlich erst nach der Rettungsaktion, der Alltag der Tierheimmitarbeiter steht Kopf. Die Tiere müssen medizinisch versorgt werden und stehen aufgrund ihres sehr jungen Alters unter ständiger Beobachtung. Viele sind krank und schwach und brauchen ganz besondere Aufmerksamkeit. Statt Weihnachtsgrüßen landen nun vierstellige Futter- und Tierarztrechnungen im Briefkasten: unter den geschwächten Welpen wütet oftmals die für die Welpen gefährliche Infektionskrankheit Parvovirose. Die Welpen, die kräftig und alt genug sind, müssen geimpft werden.

Immer wieder geraten unsere Tierheime in Notsituationen, in denen sie schnelle, unbürokratische Hilfe brauchen. Wie hier, wenn auf einen Schlag über 200 Welpen tierärztlich betreut und versorgt werden müssen. Dann explodieren die Kosten für das Futter und den Tierarzt. Für solche Notfälle haben wir den Feuerwehrfonds eingerichtet, damit wir den betroffenen Tierheimen sofort zur Seite stehen können.