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Knapp ein Jahr alt: Rottweiler soll nach Beißunfall eingeschläfert werden

Zwei Erwachsene und zwei Kinder gehen an den Rheinwiesen im Stadtteil Neuenkamp von Duisburg spazieren, als sich der erst 13 Monate junge Rottweiler losreißt und auf das zweijährige Mädchen zuläuft. Wie so oft wenn etwas passiert, wird auch dieser Hund nicht von seiner eigentlichen Halterin geführt, sondern einer Bekannten, die laut den geltenden Gesetzen in Nordrhein Westfalen dazu gar nicht befugt ist. Um einen Rottweiler in NRW ausführen zu dürfen, muss ein Sachkundenachweis absolviert werden. Diesen hat die 21-jährige Frau nicht. Heute wird entschieden, ob der junge Rottweiler eingeschläfert werden soll. Seine Chancen stehen nach dem tierärztlichen Gutachten denkbar schlecht. 

Auf dem Weg der Besserung

Das zweijährige Mädchen erlitt durch den Angriff schwerste (Kopf-)verletzungen und musste intensivmedizinisch betreut werden. Nur durch eine Notoperation konnte sie gerettet werden. Mittlerweile befindet sie sich auf dem Weg der Besserung.

Hund möglicherweise „scharf“ gemacht

Was bleibt sind wieder Fragen, nach dem Warum. Peter Gersching, Vorsitzender des Deutschen Rottweilervereins in Iserlohn, vermutete, dass das Tier scharf gemacht worden sein könnte: „oft werden Rottweiler leider für einen Einsatz als Wachhund in bestimmten Milieus abgerichtet“, so Gersching. Tatsächlich soll es sich bei der Halterin wie auch bei der Frau, die den Hund ausführte, um Prostituierte handeln. Gegen die beiden 21-jährigen Frauen wurde jedenfalls ein Strafverfahren eingeleitet.

Rottweiler geraten immer wieder in die Schlagzeilen, weil Politik und Entscheidungsträger es nach wie vor verabsäumen, diese und weitere Rassen vor zwielichtigen Personen entsprechend zu schützen. Stattdessen werden sie auf nutzlosen Rasselisten zusammengefasst. Dass die Unfälle dadurch nicht verhindert werden und die Gefahr niemals von einer bestimmten Rasse ausgehen kann, beweisen nicht zuletzt Bundesländer wie Schleswig-Holstein,  die sich mittlerweile wieder gegen Rasselisten entschieden haben. Rottweiler sind, vernünftig erzogen, mit einer sehr hohen Reizschwelle ausgestattet und gemütliche, souveräne Hunde. Gerade Kindern sind sie geduldige Partner. Hunde sind immer das Ergebnis menschlicher (In-)Kompetenz. Positiv wie negativ.

Gericht entscheidet über Schicksal

Das hilft dem jungen Rottweiler, der nach dem Beißunfall sofort ins örtliche Tierheim verbracht wurde, nun auch nicht weiter. Von Menschenhand scharf gemacht und zum Beißen gedrillt, gilt er nun in seinem jungen Alter als unberechenbar. Als unberechenbare Gefahr. Pascha wurde zunächst im Duisburger Tierheim untergebracht. Mittlerweile befindet sich der Rüde in einem anderen Tierheim in einer anderen Stadt.

Aus Kreisen der Stadt Duisburg wurde bekannt, dass heute entschieden werden soll, ob Pascha eingeschläfert werden muss. Das Ordnungsamt wollte prüfen, ob der 13 Monate alte Hund verhaltensgestört ist. Ein tierärztliches Gutachten, das heute vorgestellt wird, wird empfehlen, Pascha einzuschläfern …