Der kleiner Parasit kann einen Ausflug ins Grüne zum Albtraum werden lassen. Ihr Biss ist für Mensch und Tier gefährlich, denn sie überträgt oftmals Krankheitserreger. Die Zecke ist ein Insekt, das bis zu einigen Millimeter groß ist und zur Klasse der Spinnentiere gehört. Sie lebt vom Blut, welches sie bei Hunden und Katzen aufsaugt. Ein Weibchen kann bis zu 8-10 mm groß werden, indem sie sich mit Blut vollsaugt. Wenn sie sich vollgesogen hat, sieht sie aus wie eine graue dicke Bohne. Zecken klettern in hohem Gras oder auf Sträuchern und haften sich an Passanten. Dies kann ein Tier oder ein Mensch sein. Eine Zecke kann 3 bis 6 Jahre alt werden. Um die Fortpflanzung zu sichern, wartet die Zecke auf eine Gelegenheit sich an einen Hund, eine Katze o.ä. zu heften. Nachdem sie sich festgesaugt hat, wird sie sich innerhalb einer Woche mit Blut vollsaugen und danach wieder loslassen, um anschließend in der Umgebung ihre Eier zu legen. Am aktivsten sind Zecken im Frühjahr und im Herbst, im Winter sind sie jedoch nicht aktiv (gilt nicht für „ausländische“ Zecken).
Durch Zecken verursachte Krankheiten
Zecken beherbergen die verschiedensten Erreger und übertragen diese durch Stiche. Das kann zu schweren Krankheiten führen. Die bekanntesten Krankheiten sind Borreliose, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Babesiose.
In Mitteleuropa kommt am häufigsten die Ixodes Ricinus Zecke (gemeiner Holzbock) vor. Diese Zecke trägt womöglich das Bakterium Borrelia burgdorferi bei sich. Während die Zecke Blut saugt, wird dieses Bakterium übertragen und kann die Lyme-Borreliose verursachen. Man schätzt, dass ungefähr 20-30 % der erwachsenen Zecken mit diesen Bakterien infiziert sind; aber es kann regional sehr stark variieren (5 % bis 60 %). Die tatsächliche Ansteckung findet ab 24 Stunden, nachdem die Zecke sich festgesaugt hat, statt. Für die Bekämpfung von Zecken ist es deswegen wichtig einen Wirkstoff einzusetzen, die die Zecke in dem Moment, in dem sie sich festsaugen will, sofort tötet. Hierdurch wird einer Infektion vorgebeugt und die Zecke fällt rechtzeitig (tot) von Ihrem Haustier ab. Die Lyme-Borreliose kann nachfolgende Symptome bei Ihrem Haustier verursachen: Gelenkprobleme, Fieber, kein Appetit, Trägheit. Katzen scheinen gegen Borrelien immun zu sein.
In Südeuropa sind andere Zecken vorherrschend, diese werden aber auch immer häufiger in Mitteleuropa beobachtet, denn meistens werden sie aus dem Ausland mitgenommen. Sie können Babesiose und Ehrlichiose übertragen.
Rund um die Zecke
– Zecken sind Gliederfüßer (Arthropodia), die zur Klasse der Spinnentiere gehören.
– Zecken sind die größten Milbentiere des Tierreiches. Sie haben sich an eine parasitäre Lebensweise angepasst, um sich vom Blut warmblütiger Tiere, wie Säugetiere und Vögel.
– Durch ihren Stich können während des Saugens gefährliche Krankheiten, wie beispielsweise Borreliose, FSME, Piroplasmose etc. auf den Menschen oder einen anderen Wirt übertragen werden
– Zecken sind weltweit verbreitet. Nach Region und Zeckenart können unterschiedliche Krankheitserreger von der Zecke auf unterschiedliche Säugetiere, Vögel und Reptilien übertragen werden. Durch in Bernstein eingeschlossene Zeckenfunde kann man heute mit Sicherheit sagen, dass diese Tiere schon seit über 50 Millionen Jahre ihr Unwesen treiben. Es sind rund 800 Zeckenarten bekannt.[/colored_box]
BORRELIOSE
Bei der Lyme Borreliose handelt es sich um eine Bakterieninfektion, an der Mensch und Tier erkranken können. Erste Anzeichen sind ringförmige, große Hautrötungen rund um die Bissstelle. Das Krankheitsbild ist vielfältig und reicht von rheumatischen Schmerzen bis zu grippeartigen Beschwerden. Für den Arzt ist es häufig schwierig, eine eindeutige Diagnose zu stellen. Die unterschiedlichen Symptome können sofort, schubweise oder aber erst nach Wochen und Monaten auftreten. Spezielle Laboruntersuchungen helfen weiter. Eine frühzeitig festgestellte Lyme Borreliose ist mit Antibiotika gut behandelbar. Sie gehört zu den häufigsten Erkrankungen durch Zeckenbisse.
Bei Borreliose-Erkrankung des Hundes treten die Symptome wie Mattigkeit, Appetitlosigkeit und Fieber oft erst nach Wochen auf, da die Krankheit langsam fortschreitet. Einsetzende Gelenkentzündungen an Vorder- und Hinterläufen führen zur Lahmheit des Hundes. Ein Borreliose-Impfstoff kann einer Erkrankung des Hundes vorbeugen. Die Impfung erfolgt zweimal, im Abstand von drei bis fünf Wochen. Optimaler Impfzeitpunkt ist der Winter, von Oktober bis Februar. Der Mensch kann gegen die Erreger der Borreliose noch nicht geimpft werden.
Borreliose auf dem Vormarsch. In der Vergangenheit wurden zunehmend Lyme Borreliose-Fälle gemeldet, weshalb Sie Ihre(n) Vierbeiner in den kritischen Monaten bitte besonders aufmerksam nach Zecken absuchen sollten.
Autor: Dr. Bernd Scherzinger
Den gesamten Artikel findest du in Ausgabe 02/2012 .