Gesundheit

Diagnose Krebs – Formen, Ursachen und (moderne) Therapiemöglichkeiten

Krebs zählt nicht nur bei uns Menschen zu einer der häufigsten Todesursachen. Auch unsere Vierbeiner bleiben von mutierten Genen nicht verschont. Die traurige Bilanz: Jeder zweite Hund über 10 Jahre stirbt daran und einer von vier entwickelt während seines Lebens mindestens einmal einen Tumor.

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Seitdem sich der Hund zum Sozialpartner des Menschen entwickelt hat, hat sich nicht nur die Fürsorge, sondern auch die Bereitschaft für eine angemessene medizinische Versorgung verändert. Der Halter von heute ist bereit für die entsprechende Versorgung und die finanziellen Mittel aufzukommen.Während es vor 10 Jahren noch an Erfahrung, Medikamenten und der entsprechenden Technik fehlte, sind Chemo- oder Strahlentherapie für den Vierbeiner längst keine Seltenheit mehr. Die Onkologie (Diagnose und Behandlung von Tumoren) in der Tiermedizin ist noch eine sehr junge Fachrichtung. Daher sind Geräte und Ausstattung in den Kliniken auf dem neuesten Stand der Technik. Während ein schwer zugänglicher oder großer Tumor vor einem Jahrzehnt noch kaum behandelbar war, können die Chirurgen von heute mittlerweile viel ausrichten.

Was ist ein Tumor?

Bei einem Tumor handelt es sich um einen Knoten im Gewebe, wobei eine Überproduktion körpereigener Zellen für die Neubildung von Gewebe verantwortlich ist. Dieses Gewebe wächst enthemmt und kann vom eigenen Organismus nicht mehr kontrolliert werden. Das größte Problem dabei: das Tumorgewebe wächst auch unaufhaltsam in gesundes Gewebe hinein. Ein Tumor ist somit nichts anderes als die Mutation eines Gens und eine dauerhafte Veränderung des Erbgutes. Zu einer solchen Mutation kommt es entweder spontan, oder durch das Einwirken von krebsauslösenden Stoffen. Im Körper finden täglich zwischen 400 und 4.000 Mutationen statt, wobei veränderte Zellen normalerweise durch das Immunsystem beseitigt werden. Entwickelt sich allerdings eine sogenannte Immunintoleranz, werden die Fremdzellen akzeptiert und aufgenommen. Es gibt aber nicht immer gleich Grund bei jeder kleinsten Schwellung in Panik zu geraten. Nicht jedes Geschwulst deutet auf einen bösartigen Tumor hin. Vierbeiner entwickeln im Laufe ihres Lebens oft harmlose Ausformungen am Körper. Bei auftretenden Veränderungen des Tieres ist es wichtig, diese zu beobachten. Nur so können dem Tierarzt präzise Informationen über die Entstehung und Entwicklung gegeben werden, die im Ernstfall sehr hilfreich sein können. Wächst eine geschwulstartige Veränderung allerdings schnell voran und ist zum anderen Gewebe kaum abgrenzbar, sollte rasch ärztlicher Rat eingeholt werden. Bei Schwellungen kann sich aber auch lediglich ein sogenannter Grützbeutel gebildet haben. Dabei handelt es sich um einen mit Flüssigkeit gefüllten Hohlraum (Kapsel). Die Größe variiert von haselnussgroß bis hin zur Größe einer Faust. Für die Entfernung sollte man nicht selbst Hand anlegen, indem man den Knubbel aufschneidet.  Hierfür sollte unbedingt ein Tierarztbesuch gemacht werden, der die Kapsel samt Flüssigkeit entfernt.

Auch verdickte Talgdrüsen können oft den Eindruck eines Tumors erwecken. Wenn sich Talgdrüsen verstopfen oder übermäßig viel Talg produziert wird, entwickeln sich des Öfteren große pickelartige „Muggel“. Solange sich die Talgdrüsen allerdings nicht entzünden, besteht kein Grund zur Sorge. Bei einer Entzündung, der sogenannten Sebadentitis, kommt es zu einer körpereigenen Selbstzerstörung der Talgdrüsen. Die Folge sind Haarverlust und schuppige Hautstellen. Sollte der Vierbeiner erst kürzlich in eine Beißerei verwickelt gewesen sein, kann dies zu einer Bildung eines Abszesses führen. Ein Abszess bildet sich aus einer Eiteransammlung in einem Hohlraum und hat nichts mit einer Krebsmutation zu tun. Es kommt zu einer „heißen“ Delle an der Hautoberfläche des Tieres, auf die der Hund auch schmerzempfindlich reagiert. Meist verschwinden Abszesse bald wieder von allein (z.B. durch Ablecken des Hundes) oder man kann durch spezielle Salben aus der Apotheke Abhilfe schaffen. Verdickte Stellen an der Haut treten auch immer wieder bei Hündinnen auf, die läufig oder scheinschwanger sind.

Vorsorge ist alles

Natürlich spielt auch die Prävention, also die Vorsorge, bei der Vermeidung sämtlicher Krebsarten eine entscheidende Rolle. Hierbei sollten die natürlichen Abwehrkräfte des Tieres gestärkt werden. An oberster Stelle sollte dabei eine äußerst vitaminreiche Ernährung stehen. Mit Hilfe von Entgiftungskuren sollten zweimal im Jahr sämtliche Giftstoffe aus dem Körper entfernt werden. Dies kann aber auch durch Kräutertherapien, Homöopathie oder Akupunktur erfolgen. Tier und Mensch sind jeden Tag krebserregenden (kanzerogenen) Stoffen wie Abgasen, Zigarettenrauch oder UV-Strahlung ausgesetzt. Da sich Hunde wie Kleinkinder auf der Höhe von Auspuffen befinden, sind sie Abgasen und Feinstaub noch mehr ausgeliefert als Erwachsene. Besonders bei weißen Hunden ist Vorsicht geboten. Denn die ultraviolette Strahlung aus der Umwelt wirkt auf Tiere mit weißem Fell weit aggressiver ein, da die Hautzellen dort wenig schützende Pigmente aufweisen.Tumore findet man am häufigsten in der Milchleiste von Hündinnen, an Hoden und Prostata bei Rüden, um den After, oder aber auch an der Schilddrüse sowie in der Mundhöhle. Man unterscheidet in der Fachsprache zwischen sogenannten gutartigen (benignen) und bösartigen (malignen) Krebsarten.

Den ganzen Artikel findest du in Ausgabe 05/2015 .