Kärntner Boxerprojekt zur Krebsforschung
Forschungsprojekt zum Mammakarzinom der Hündin
Das Kärntner Boxerprojekt zur Krebsforschung basiert auf einer Idee und Spende der ÖBK-Landesgruppe Kärnten unter Leitung von Dr. Elisabeth Fuchs-Rothenpieler. Mit der zweckgebundenen Spende an den „Förderverein für wissenschaftliche Hundeforschung e.V.“ ist der Auftrag verbunden, dieses Projekt in Zusammenarbeit mit Dr. Michael Willmann von der Veterinärmedizinischen Universität Wien, wo eine international führende und auf humanmedizinischem Niveau arbeitende Infrastruktur für die Krebsforschung für Hunde zur Verfügung steht, zu initiieren, zu begleiten und die Ergebnisse Boxerzüchtern und -besitzern nahezubringen.
Tumorerkrankungen sind leider neben anderen bekannten Erbkrankheiten die häufigste Todesursache beim Boxer. Amerikanische, skandinavische, deutsche und österreichische Studien und Aufzeichnungen sprechen von Prozentsätzen zwischen 45 und 53%. Weiters ist von genetischen und damit zuchtrelevanten Prädispositionen der Rasse für Mastzelltumoren, Mammatumoren, Gehirntumoren und Lymphdrüsenkrebs auszugehen.
Das Kärntner Boxerprojekt zur Krebsforschung ist dem Mammakarzinom der Hündin gewidmet und leistet damit einen direkten und unmittelbaren Beitrag zur Gesundheit der Zuchthündin. Im Mittelpunkt steht die Untersuchung einer neuen Diagnosemöglichkeit und möglicherweise nachfolgenden Therapieoption mit einem weltweit erstmalig entwickelten kaninisierten (an den Hundepatienten angepassten) Antikörper. Dieser Antikörper ist gegen einen Wachstumsfaktor (EGFR; epithelial growths factor receptor) der Krebszelle gerichtet, der durch eine Erbgutveränderung (Mutation) verstärkt aktiviert wurde. Mit der synthetischen Herstellung dieser Antikörper konnte die Wiener komparative Krebsforschung unter der Leitung von Frau Profin Erika Jensen-Jarolim (Komparative Medizin des Messerli Forschungsinstituts in Wien) in jüngster Vergangenheit einen Meilenstein in der veterinärmedizinischen Onkologie setzen. Der Boxer wird mit diesem neuen Projekt zur ersten Rasse, der diese innovativen und wegweisenden Ergebnisse der Krebsforschung durch rassespezifische weitere Untersuchungen zugute kommen können. Langfristig betrachtet nehmen neue effiziente Diagnose- und Therapiemöglichkeiten jeder Erkrankung einen wesentlichen Teil ihres Gefahrenpotenzials, und so könnte auch dieser neue Weg im Umgang mit dem Milchleistentumor Boxerbesitzer und -züchter dazu bewegen, frühzeitig beim Auftreten von Knoten in der Milchleiste der (Zucht-)Hündin zu reagieren und damit eine heilende Therapie für die betroffene Hündin zu ermöglichen.
Anfragen zum Projekt oder zu einer möglichen Unterstützung erwartet der Verein gerne unter
boxerkrebsprojekt@hundeforschung.de