Ernährung

Kleine Hunde richtig füttern

Ernährung kleiner Hunde

Die Ernährung kleiner Hunde ist nicht einfach, da sie oft mäkelige Feinschmecker sind, richtig? Nicht unbedingt, meist werden sie einfach um ein Vielfaches mehr verwöhnt als ihre großen vierbeinigen Freunde. Herrchen und Frauchen legen sich oft besonders ins Zeug, um kleine Hunde richtig füttern. Wichtig zu beachten ist dabei, dass kleine Hunde tatsächlich andere Ansprüche an die Ernährung stellen als große Hunde. Mit unseren Tipps können Sie auch Ihre kleinen Hunde richtig füttern.

Der offensichtlichste Unterschied zwischen kleinen und großen Hunden liegt natürlich in der Körpergröße. Damit einher geht ein gänzlich anderer Nahrungsbedarf. Es gilt zu beachten, dass ein kleiner Hund ein ganz anderes Verhältnis zwischen Körperoberfläche und Gewicht aufweist als z.B. eine Deutsche Dogge. Dadurch erscheint einleuchtend, dass der Energiebedarf kleiner Hunde wesentlich höher ist als der ihrer großen Artgenossen.

Auf Grund dieses Verhältnisses haben kleine Hunde zudem einen wesentlich schnelleren Stoffwechsel und verbrennen deutlich mehr Energie innerhalb der gleichen Zeit, als es beispielsweise größere Hunde tun. Allein schon um die Körpertemperatur konstant halten zu können, verbraucht ein kleiner Hund auf Grund der verhältnismäßig großen Körperoberfläche ein Vielfaches an Energie im Vergleich zu seinen großen Verwandten.

Kleine Hunde richtig füttern und den individuellen Energiebedarf berücksichtigen!

Ideal ist es daher eine Ernährung zu finden, die auf Ihren kleinen Liebling entsprechend abgestimmt ist. Hierzu ist es wichtig seinen Hund realistisch einschätzen und die benötigte Energie somit abschätzen zu können.

Wichtig ist neben der täglichen körperlichen Aktivität auch andere Umstände wie seine Gesundheit, sein Alter und die körperlichen Besonderheiten zu beachten. Denn kleine Hunde haben ein entsprechend kleines Maul und einen ebenso kleinen Magen, was die Aufnahme und Verdauung von größeren Mengen erschwert. Die Empfehlung lautet daher kleine Hunde lieber öfter am Tag, dafür aber mit jeweils geringeren Mengen zu füttern, um den Verdauungstrakt nicht unnötig zu belasten.

Sehen Sie aber unbedingt davon ab, den Napf über den Tag verteilt jederzeit gefüllt zu haben. Viele Hunde bedienen sich dann weit über ihren tatsächlichen Bedarf hinaus und legen schnell ungesunde Fettreserven an.

Es ist wichtig kleine Hunde richtig zu füttern, um ungesundes Übergewicht zu vermeiden.

(c) iStockPhoto.com

Auch das Alter spielt bei kleinen Hunden eine Rolle. Denn während kleine Hunde sehr schnell, meist schon vor ihrem vollendeten ersten Lebensjahr ausgewachsen sind und eine hohe Lebenserwartung aufweisen, kann es bei großen Artgenossen oft doppelt so lange dauern, bis das Erwachsenenstadium erreicht ist.

Gleichzeitig jedoch setzt der Alterungsprozess bei großen Hunden deutlich früher ein. Kleine Hunderassen haben in den ersten drei Monaten eine sehr kurze, dafür aber umso intensivere Wachstumsphase. Auf diese folgt eine zweite, deutlich langsamere Wachstumsphase, welche im Alter von 10-12 Monaten schließlich endet.

Vorsicht vor Übergewicht

Ganz wichtig ist, dass Sie Ihrem kleinen Hund beim richtigen Füttern nicht mehr Energie zuführen als er benötigt, da sonst Übergewicht und gesundheitliche Probleme unweigerlich die Folgen sind. Hier werden leider sehr häufig die Leckerchen zwischendurch vergessen. Aber gerade diese schlagen bei der Ernährung kleiner Hunde deutlich zu Buche. Bekommt Ihr Liebling zwischendurch immer mal wieder etwas von Ihnen zugesteckt, sollten Sie diese Menge von der normalen Tagesration abziehen.

Selbiges gilt natürlich auch für große Hunde, allerdings machen sich fünf Leckerlis bei einem Bernhardiner mit 60 kg oder mehr bestimmt nicht so rasch bemerkbar wie bei einem Chihuahua mit 2,8 kg. Sollten Sie also Tricks mit Ihrem kleinen Liebling üben und Futter als Belohnung dafür in Betracht ziehen, scheuen Sie sich nicht davor, die Tagesration dafür einzusetzen. Dies erhöht nicht nur den Lernerfolg, sondern reduziert das Risiko für Übergewicht. Außerdem ist es eine tolle Übung für Ihre Beziehung, den Hund die Tagesration anstatt aus dem Napf fressen zu lassen, nach gelungener Übung von Tricks aus Ihrer Hand zu füttern.

Wenn Sie die Futtermenge nicht reduzieren wollen, können Sie alternativ auch die Aktivität Ihres Vierbeiners steigern. So vermeiden Sie, dass viele Leckerlis zwischendurch unangenehme gesundheitliche Folgen haben.

Wichtig ist, dass am Ende des Tages die Energiebilanz stimmt und Sie Ihrem kleinen Hund nicht mehr Energie zugeführt haben, als er durch Bewegung und Beschäftigung verbrauchen konnte.

Gesundheitliche Besonderheiten bei kleinen Hunden

Die gesundheitlichen Aspekte, welche bei der Ernährung kleiner Hunde zu beachten sind, sind unter anderem die Neigung zur Darmträgheit, die speziell Hunde unter 4 kg Endgewicht betrifft. In Verbindung mit zu geringer Flüssigkeitsaufnahme kann sich hier ein ernsthaftes Problem entwickeln.

Darüber hinaus haben kleine Hunde eine erhöhte Neigung zu Zahnsteinproblemen. Man geht davon aus, dass der engere Zahnstand in dem sehr winzigen Kiefer die Bildung von Zahnbelag negativ fördert, was die Wahrscheinlichkeit für späteren Zahnstein erhöht.

Auch neigen kleine Hunde durch eine gesteigerte Empfindlichkeit des Harntraktes vermehrt zu Harnsteinen. Es werden hierfür verschiedene Ursachen vermutet, unter anderem eine genetische Komponente, sprich durch Vererbung, die körperlichen Besonderheiten und eine ungünstige Ernährung.

Unabhängig von der Fütterungsmethode ist es also wichtig auf einen optimalen Nährstoffgehalt des Futters zu achten. Da kleine Hunde einen höheren Stoffwechsel haben, sollten Sie zu Futter mit einer höheren Energiedichte greifen.

Wenn Sie das Futter für Ihren Hund selbst zubereiten, erreichen Sie dies durch eine Ergänzung der Ration entweder mit hochwertigen tierischen Fetten oder guten Kohlehydratquellen wie beispielsweise Kartoffeln.

Wenn Sie sich unsicher sind, ob die Zusammenstellung Ihres Menüs den Bedürfnissen Ihres Vierbeiners entspricht, konsultieren Sie sicherheitshalber einen Ernährungsberater oder kompetenten Tierarzt.

Sinnvolle Nahrungsergänzung bei der Ernährung kleiner Hunde

Kollagen

Da viele kleine Rassen wie Chihuahua, Zwergpinscher, Papillon, Pekinese oder Boston Terrier oft mit einer Bänderschwäche oder auch Patellaluxation zu tun haben, können nach Absprache mit dem Tierarzt hochwertige Kollagenquellen als Ergänzung zur Stärkung der Bänder verabreicht werden.

Tees und Kräutermischungen aus Birkenblättern und Brennnessel

Wie bereits erwähnt, neigen manche kleinen Hunde – vermutlich genetisch bedingt – zur Bildung von Harngries oder Harnsteinen. Häufig sind kleine Hunde aber einfach empfindlicher beim Harntrakt als größere Hunde.

Vorbeugend, aber auch bei leichten Beschwerden bieten sich Birkenblätter und Brennnessel durch ihre harntreibende und die Nierentätigkeit anregende Wirkung besonders an. Je nachdem, was der Hund lieber zu sich nimmt, können die Kräuter entweder als kühle Tees oder direkt als Kräutermischung unters Futter gemischt werden.

Hühnerhälse als Kauspaß

Obwohl kleine Hunde oft nicht die nötige Kaukraft für größere Knochen haben, müssen sie natürlich trotzdem nicht auf den artgerechten Kauspaß verzichten. Rohe Hühnerhälse sind selbst für kleinste Hunde wunderbar zum Kauen geeignet und decken so auf natürliche Weise den Calciumbedarf.

Verzichten sollten Sie dagegen besser auf billige Fertigknochen aus dem Zoofachhandel, da diese meist chemisch behandelt und somit höchst ungesund sind.

ACHTUNG:
Knochen und Hälse ausschließlich roh füttern, da sie (ausschließlich!) im gekochten Zustand splittern!

 

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