Verhalten

Hundepersönlichkeit: Phlegmatiker

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Jeder Hund hat, wie auch jeder Mensch, einen einzigartigen, individuellen Charakter. Und doch gibt es verschiedene Hundepersönlichkeit, die wir uns neben vielen anderen wichtigen Punkten in diesem Artikel ansehen wollen.

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Jeder Hundepersönlichkeit ihre Eigenschaften

Wie beim Menschen gibt es da einerseits die extrovertierten Typen. Sie tragen ihr Herz auf der Zunge, man sieht ihnen immer genau an, was sie beschäftigt, sie teilen ihrem Umfeld genau mit, was Sache ist. Dies äußert sich beim Hund meist in lautstarker Konversation – es gibt einfach Hunde die sich gerne mitteilen – ob in Freude die von Herzen kommt, oder auch andere Emotionen wie Ärger oder Zorn.

Es gibt unsichere Hunde, selbstbewusste, sanfte Hundepersönlichkeiten, sehr stürmische. Lauffreudige Gesellen, eher faule Couchpotatos, Hunde, die ständig etwas entdecken wollen, und welche, die lieber in gewohntem Terrain bleiben und sich nur dort wohlfühlen.

Die Vielfalt unterschiedlicher Charaktere ist genauso breit wie auch beim Menschen. Dementsprechend individuell sollte auch der Umgang im Training und in der Erziehung mit unseren vierbeinigen Persönlichkeiten sein.

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Alles eine Sache des Erlernten?

Vieles ist Erziehungssache – oder eine Sache der Nicht-Erziehung ;-) Bin ich eher ein ruhiger Typ und verbringe mein Wochenende gerne auf der Couch und wähle mir nicht unbedingt einen Gebrauchshund oder Husky, habe ich gute Chancen, dass sich der Hund dem anpasst, weil ich es ihm vorlebe! Gehe ich gerne auf den Berg, streife durch den Wald, bin ständig auf Achse und mein Partner Hund immer mit dabei, werden auch an sich ruhigere Gesellen eifrig mit dabei sein und zu Draufgängern.

Grundsätzlich kann man vieles über feste Rituale, genügend Ruhephasen, sinnvolle Auslastung und ausreichend Bewegung steuern – auch wenn sich vieles an- bzw. abtrainieren lässt, so bleibt die Genetik dennoch als Verhaltensbasis vorhanden – was ja auch vollkommen in Ordnung ist. Das darf man in der Wahl der passenden Rasse nicht außer Acht lassen. Selbst in den einzelnen Rassen gibt es dabei noch massive Unterschiede! Und nicht immer wird die eigentliche Erwartung auch nur ansatzweise erfüllt.

Ich habe selbst Gebrauchshunde, Rottweiler und belgische Schäferhunde, die gut beschäftigt werden, lange Strecken spazieren gehen, Hundesport betreiben – die aber wissen, dass Zuhause der Ort der Ruhe ist. So ist es selbstverständlich, dass sie mich nicht in den Wahnsinn treiben, wenn ich mal krank bin und sie nicht auf ihr gewohntes Trainingspensum kommen. Das ist natürlich eine Sache der Erziehung bzw. was sie gelernt haben.

„Vieles kann Auslöser sein – es liegt an uns, auch unseren Phlegmatiker dazu zu bewegen, etwas Tolles mit uns zu erleben. Selbst motiviert sein und es ernst zu meinen, also wirklich Spaß zu haben am gemeinsamen Tun, ist die Grundlage & absolut wichtig!“

Genetik vs. Erlerntem

Und doch gibt es Hunde, die einfach anders „ticken“ . Man erzieht alle gleich und doch tanzt einer aus der Reihe. Jeder Hund hat eine Grundveranlagung – und je nach dieser sollten wir sie auch fördern. Habe ich einen Hund, der sehr extrovertiert ist, muss ich ihn in manchen Dingen nicht extra stärken, vieles ist für ihn selbstverständlich, er ist mutig und forsch. Ich muss ihn eher zur Ruhe anleiten. Anders verhält es sich mit dem Gegenteil, einem introvertierten Hund. Wie kann man ihn fördern?

Phlegmatiker auf 4 Pfoten

Introvertierte Hunde werden auch oft als Phlegmatiker bezeichnet. Es scheint, ihnen ist alles egal. Sie leben zwar unter uns, nehmen aber nicht wirklich am Leben teil. Sie leben in ihrer eigenen Welt. Das mag teilweise zutreffen. Aber oft schätzt man sie einfach falsch ein.

Rückzug – meist kein Zeichen von Desinteresse

Würden wir das Verhalten separiert betrachten, könnten wir meinen, unser Hund interessiert sich einfach nicht für uns. Wir sind in einem Raum, er in einem anderen. Natürlich gibt es sehr selbständige Hunde, die kein Interesse an Kontaktliegen haben und gerne für sich sind. Das ist nicht per se ungewöhnlich oder Grund zur Beunruhigung. Tritt dies plötzlich und gegen das eigentliche Verhalten des Hundes auf, ist hier aber Vorsicht geboten.

Ist der Hund eher scheu und fürchtet sich vor vielen Situationen oder findet manches gruselig, muss ich aufpassen, dass der Rückzug nicht Ängste schürt und ihn weiter in seinen Verhalten bestärkt. Lasse ich ihn in dem permanenten Rückzugsverhalten, wird er sich später schwer davon befreien können. Es entwickelt sich ein Teufelskreis, bei dem sich die Furcht durch das zurückhaltende Meideverhalten immer weiter steigert.

Besser wäre, gemeinsam an der Bindung, dem Vertrauen zu mir, zu arbeiten. Geduld ist hier der Schlüssel. Nicht überfordern, aber fordern. Vertrauen aufbauen. Schon Körperkontakt zum Menschen kann hier oft große Überwindung kosten. Bei Tierschutzhunden, die Schlechtes erlebt haben, tritt dies sehr häufig auf. Aber auch Begleiter, die man von Welpe an hat, können dieses Verhalten zeigen. Sei es durch eine ängstliche Mutter, die dies auf die Welpen übertragen hat oder man hat einfach eine scheue Hundepersönlichkeit erwischt.

Oft sind es auch Rudelkonstellation, die nicht zusammenpassen oder ein sehr dominanter Hund im Rudel regiert, der den introvertierten Hund unterdrückt. Hier muss ich als Mehrhundehalter umso mehr aufpassen, dass keiner der Hunde im Rudel untergeht und sich jeder frei entfalten kann.

Den gesamten Artikel findest du in Ausgabe 01/2022.

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